Aktion in Mannheim Blockade am Kohlekraftwerk friedlich beendet
Dutzende Klimaaktivisten waren auf das Gelände des Mannheimer Kohlekraftwerks gelangt. Mit der Aktion wollten sie ihren Forderungen nach einem schnellen Kohleausstieg Nachdruck verleihen.
Die Blockade von Klimaaktivisten des Bündnisses "Ende Gelände" am Kohlekraftwerk Mannheim ist am Samstagabend friedlich beendet worden. Es habe beim Abzug der rund 100 Menschen keinerlei Zwischenfälle gegeben, teilte die Polizei am Samstagabend mit. Auch die Abschlusskundgebung in der Innenstadt sei friedlich verlaufen.
Die Aktivisten waren am frühen Samstagmorgen in das Areal des Kohlekraftwerks in Mannheim eingedrungen und hatten stundenlang auch die Zufahrt zu dem Meiler blockiert. Einige waren auf ein Förderband gelangt, um den Kohlenachschub zu einem der Blöcke zu unterbrechen. Mit der Aktion wollten die Aktivisten nach Angaben eines Sprechers des Bündnisses ein Zeichen gegen den CO2-Ausstoß der Anlage setzen.
Umweltschützer hatten in der Vergangenheit immer wieder den Betrieb des gigantischen Meilers kritisiert, das Kraftwerk als "Klimakiller" bezeichnet - und vergeblich dagegen geklagt. Betreiber sind die drei Energiekonzerne RWE (Essen), EnBW (Karlsruhe) und MVV (Mannheim). 2015 ging der 1,2 Milliarden teure Block 9 ans Netz. Er hat eine Leistung von knapp 2150 Megawatt.
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Das Steinkohlekraftwerk sei für etwa acht Prozent der CO2-Emissionen in Baden-Württemberg verantwortlich, hieß es in einer Mitteilung von "Ende Gelände". Auf Twitter forderte das Bündnis: "Legt das Großkraftwerk Mannheim endlich still!" Es sei das Steinkohlekraftwerk mit dem höchsten CO2-Ausstoß in Deutschland.
- Nachrichtenagentur dpa