Trump und Flüchtlinge Davor fürchten sich die Deutschen am meisten
Die Politik bestimmt laut einer neuen Studie die Ängste der Bundesbürger. Erst auf den hinteren Plätzen geht es den Menschen um Privates.
Die Politik bereitet den Deutschen derzeit die größten und meisten Ängste. In der am Donnerstag zum 27. Mal vorgestellten repräsentativen Studie "Die Ängste der Deutschen" der R+V-Versicherung belegten ausschließlich politische Themen die vorderen Plätze und verdrängten private Sorgen wie etwa jene, zum Pflegefall zu werden, nach hinten.
Für 69 Prozent aller Befragten steht die Sorge vor einer gefährlicheren Welt durch die Politik von US-Präsident Donald Trump an erster Stelle. Zudem wuchs die Sorge, dass die Deutschen und ihre Behörden durch die große Zahl von Flüchtlingen überfordert sind. Diese Sorge haben nun 63 Prozent – nach 57 Prozent vor einem Jahr.
Ebenfalls 63 Prozent fürchten der Umfrage zufolge durch den weiteren Zuzug von Ausländern Spannungen zwischen Deutschen und den hier lebenden Ausländern. Die viertgrößte Sorge ist die Befürchtung, dass Politiker von ihren Aufgaben überfordert sind. Auf Platz fünf folgt die Sorge vor Terrorismus, auf Platz sechs die Angst vor Kosten für die Steuerzahler durch die Schuldenkrise der Europäischen Union.
"So politisch war diese Umfrage noch nie", urteilt Manfred Schmidt, Politikwissenschaftler an der Universität Heidelberg. Persönliche Sorgen hätten es in diesem Jahr nicht auf die Spitzenplätze der größten Ängste geschafft. Unter den größten Ängsten folgt erst auf Platz acht mit der Furcht vor Naturkatastrophen, die 56 Prozent der Befragten haben, ein Thema außerhalb der Politik. Dahinter folgen für 55 Prozent die Angst vor Schadstoffen in Nahrungsmitteln und für 52 Prozent die Sorge, im Alter zum Pflegefall zu werden.
Für die Umfrage wurden im Juni und Juli 2300 Bundesbürger ab 14 Jahren persönlich interviewt. Auftraggeber für die Studie ist seit 1992 die R+V-Versicherung.
- AFP, dpa