Bundestagswahl 2025 Diese Wahlkreise sind besonders umkämpft
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Auch kurz vor der Bundestagswahl ist das Rennen in einigen Wahlkreisen nach wie vor eng. Vor allem eine kleine Partei muss zittern.
Alle Umfragen sind sich einig: Auf der Bundesebene ist das Rennen bei dieser Wahl kaum eng, es ist mit einem klaren Sieg von Friedrich Merz zu rechnen. Ganz anders sieht es hingegen bei der Erststimme aus: Die Internetseite "election.de" ermittelt mit einem Verfahren, in das unter anderem Informationen über den Wahlkreis, die Kandidaten und aktuelle Umfragen einfließen, Gewinnwahrscheinlichkeiten. Auch, wenn die Zahlen nur mit Vorsicht zu genießen sind, zeigt sich, dass es in manchen Wahlkreisen bis zum Schluss spannend bleibt.
t-online gibt einen Überblick, wo es nach den Berechnungen von "election.de" besonders knapp ist – und was das für die Bundespolitik bedeuten könnte.
Noch mehr Erfolge für die Linke?
Nach der Prognose von "election.de" erreicht in dem Ostberliner Stadtteil Pankow keiner der Kandidaten eine Gewinnwahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent. Die Berechnungen der Internetseite sehen den Kandidaten der Linken auf Platz Eins. Demnach gewinnt Maximilian Schirmer mit einer Wahrscheinlichkeit von 47 Prozent. Die Kandidatin der Grünen, Julia Schneider, liegt mit 27 Prozent auf Platz zwei.
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Ursprünglich war die Linkspartei mit dem Ziel in den Wahlkampf gegangen, drei Direktmandate zu gewinnen. Dadurch könnte die Partei unabhängig von der Fünfprozenthürde nämlich in den Bundestag einziehen. Bereits bei der vergangenen Bundestagswahl 2021 hatte die Partei die Hürde verpasst, war aber durch drei Direktmandate wieder im Bundestag vertreten.
Mittlerweile gehen die Umfragen davon aus, dass die Linke diesmal deutlich mehr als fünf Prozent bei der Bundestagswahl erreichen wird. Laut den Zahlen von "election.de" dürften allerdings auch die drei Direktmandate sicher sein: Demnach sind Siege für Gregor Gysi (Berlin-Treptow-Köpenick) und Sören Pellmann (Leipzig II) sehr wahrscheinlich. Zudem soll der ehemalige Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow mit 62 Prozent Wahrscheinlichkeit in Erfurt – Weimar – Weimarer Land II gewinnen und die Bundesvorsitzende Ines Schwerdtner mit 60 Prozent Wahrscheinlichkeit in Berlin-Lichtenberg.
Deutlich weniger rosig sind die Aussichten für BSW und FDP. Beide Parteien holen wohl kein Direktmandat und müssen auch vor der Fünfprozenthürde zittern.
AfD dominiert Ostdeutschland
Auch im Wahlkreis Harz lässt sich kein klarer Sieger voraussagen. Wie im Großteil Ostdeutschlands sehen die Berechnungen von "election.de" hier die Kandidatin der AfD, Christina Baum vorn – allerdings nur mit 55 Prozent. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 45 Prozent gewinnt CDU-Kandidat Artjom Pusch.
Genauso knapp ist der Zweikampf im Wahlkreis Anhalt – Dessau – Wittenberg. Hier rechnen die Ergebnisse knapp mit einem Sieg von AfD-Kandidat Volker Scheurell (55 Prozent), CDU-Politiker Sepp Müller (45 Prozent) folgt knapp dahinter.
Noch eine Niederlage für Olaf Scholz?
Glaubt man den Berechnungen, ist auch der Sieg von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in seinem Wahlkreis bislang nicht ausgemacht: Im Wahlkreis Potsdam – Potsdam – Mittelmark II – Teltow-Fläming II wird ihm eine Siegchance von 55 Prozent eingeräumt. Allerdings: Die Internetseite spricht auch keinem seiner Konkurrenten eine Siegeswahrscheinlichkeit von mehr als 15 Prozent zu.
Noch knapper ist der Ausgang für die SPD in Lübeck. Hier gewinnt ihr Kandidat, Tim Klüssendorf, mit einer Wahrscheinlichkeit von 52 Prozent. Der CDU-Politiker Christopher Lötsch gewinnt mit einer Wahrscheinlichkeit von 45 Prozent.
In diesen Wahlkreisen muss die CDU noch zittern
Knapp wird es wohl in Heidelberg. Hier gewinnt der CDU-Kandidat Alexander Föhr mit einer Wahrscheinlichkeit von 53 Prozent. Das sind nur fünf Prozent mehr als für die Grünen-Kandidatin, die Partei-Co-Vorsitzende Franziska Brantner.
Auch in dem Wahlkreis Minden-Lübbecke I müssen die Christdemokraten zittern. Ihr Kandidat, Oliver Vogt, gewinnt mit einer Wahrscheinlichkeit von 53 Prozent, der SPD-Kandidat Fabian Golanowsky mit einer von 47 Prozent. Einen Zweikampf zwischen den beiden Parteien zeichnet sich ebenfalls im Wahlkreis Delmenhorst – Wesermarsch – Oldenburg-Land ab: Hier gewinnt die CDU in Person von Bastian Ernst mit 54 Prozent Wahrscheinlichkeit.
- election.de: "Erststimmen-Prognose Bundestagswahl - Stand 21.02.2025"