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Bundesweite Klima-Proteste: Deutlich weniger Teilnehmer bei Fridays for Future


Fridays for Future
Klimademos: Deutlich weniger Teilnehmer als erwartet

Von dpa
31.05.2024Lesedauer: 3 Min.
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Ein Banner auf einer Fridays-For-Future-Demonstration: Allein in Berlin demonstrierten mehrere Tausend Menschen. (Quelle: Sven Hoppe)
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Die Klimabewegung Fridays for Future hat in mehr als 100 Städten demonstriert. Doch es gingen deutlich weniger Menschen auf die Straße, als angekündigt.

Tausende Menschen sind in Deutschland einem Aufruf der Bewegung Fridays for Future gefolgt und haben für Klimaschutz und Demokratie demonstriert. Mit den Protesten wolle man vor der Europawahl auf die Bedeutung der EU in der Bewältigung der Klimakrise und die bevorstehende Europawahl aufmerksam machen, teilte die Organisation mit. Größere Demonstrationen fanden unter anderem in Berlin, München und Hamburg statt. Insgesamt waren in rund 100 Städten Proteste angekündigt worden.

In Deutschland findet die Europawahl am 9. Juni statt. Erstmals können in der Bundesrepublik alle Menschen ab 16 Jahren ihre Stimme abgeben. "Um eine Chance zu haben, die rasenden Klimakatastrophen einzuholen, muss die EU-Klimapolitik noch konsequenter werden", sagte die Klimaaktivistin Luisa Neubauer der Deutschen Presse-Agentur. "Das geht nur mit einer starken Demokratie, gesellschaftlichem Frieden und Zusammenhalt. All das will der rechte Rand vernichten."

Fridays for Future fordert den EU-weiten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas bis 2035 sowie eine Verdopplung der Investitionen in erneuerbare Energien und klimaneutrale Industrien.

Weniger Teilnehmer in Hamburg als erwartet

An der Demonstration in Berlin nahmen nach ersten Schätzungen der Polizei mehr als 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern teil. Die Veranstalter gaben die Zahl mit 13.000 an. Die Kundgebung war mittags vor dem Brandenburger Tor gestartet.

In Hamburg kamen bei teils strömendem Regen der Polizei zufolge mehr als 1.000 Menschen zusammen. Das waren deutlich weniger als zunächst erwartet – ursprünglich waren die Veranstalter von rund 15.000 Teilnehmenden ausgegangen. "Die Leute, die da sind, sind auf jeden Fall sehr committed", sagte eine Sprecherin von Fridays for Future in Hamburg.

Sängerin Lina sagt Auftritt ab

Eigentlich sollte die Sängerin Lina im Rahmen der Klimademo auftreten, doch die 26-Jährige hatte kurzfristig abgesagt. Grund dafür war, dass sie nicht damit einverstanden ist, wie die Klimabewegung mit Antisemitismus umgeht.

Nach ihrer Meinung distanziert sich Fridays For Future Hamburg nicht ausreichend von Antisemitismus und tut nicht genug dagegen, dass antisemitische Inhalte regelmäßig und in großem Umfang auf ihren Demonstrationen gezeigt werden. Früher war Lina Larissa Strahl als Bibi Blocksberg im Kino zu sehen, zuletzt tanzte sie in der RTL-Show "Let's Dance" mit.

Weitere Demos unter anderem in München und Kiel

Rund 2.000 Menschen sind laut Polizei beim Klimaprotest in München auf die Straße gegangen. Auch hier waren es deutlich weniger als die 8.000 Menschen, die die Veranstalter zuvor angemeldet hatten.

Schon am Donnerstag startete ein Klimacamp am Münchner Königsplatz mit Zelten rund um die Glyptothek. Bis Sonntag rechnet das KVR dort mit täglich zwischen 250 und 300 Menschen, die sich zum Austausch, zur Information und zum friedlichen Protest treffen wollen. Wegen des Wetters haben die Veranstalter die Zelte extra gesichert und Paletten auf dem Boden gegen den Matsch verteilt.

In Kiel machten mehrere Hunderte Menschen bei den Klimaprotesten mit. Der Polizei zufolge waren rund 800 Teilnehmende gekommen. Im Vorfeld waren rund 1.000 erwartet worden.

Lang stärkt Demonstranten den Rücken

"Es ist ermutigend zu sehen, dass heute tausende Menschen in ganz Deutschland für mehr Klimaschutz auf die Straße gehen", sagte die Grünen-Chefin Ricarda Lang der Deutschen Presse-Agentur. Der Klimastreik sei aktueller denn je. Eine Woche vor der Europawahl sei klar, dass der 9. Juni wegweisend für die europäische Klimapolitik sein werde.

"Teile der Union wollen den Klimaschutz gezielt rückabwickeln und stellen sich damit bewusst gegen den Kurs ihrer eigenen Spitzenkandidatin. Der Zickzack-Kurs der Union beim Green Deal ist eine Gefahr für das Klima, für den Wirtschaftsstandort Deutschland und den Wohlstand in ganz Europa", so Lang.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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