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Dresden: Französischer Präsident Macron sorgt mit deutscher Rede für Jubel


"Berührt mich sehr"
Macron sorgt mit Redebeginn auf Deutsch für Jubel

Von dpa, afp
27.05.2024Lesedauer: 3 Min.
GERMANY-FRANCE/DRESDEN CHURCHVergrößern des Bildes
Emmanuel Macron: Der französische Präsident hielt einen Teil seiner Rede in Dresden auf deutsch. (Quelle: Annegret Hilse/reuters)

Der französische Präsident hatte zuletzt fleißig Deutsch gelernt. Das stellte Emmanuel Macron jetzt auch in Dresden unter Beweis.

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat seine Europarede in Dresden auf Deutsch begonnen und damit tosenden Jubel ausgelöst. "Heute als erster französischer Präsident seit der Wiedervereinigung hier in Dresden vor Ihnen zu sprechen, ehrt mich (...) ganz besonders. Es berührt mich sehr", sagte Macron vor der Dresdner Frauenkirche vor Zigtausenden Zuhörerinnen und Zuhörern. "Meine erste persönliche Erfahrung mit Deutschland war in der französischen Schule", erzählte Macron. "Ich lernte die deutsche Sprache und Kultur und tue das immer noch. Ich tue mein Bestes, glauben Sie mir." Damals nahm er auch an einem Austausch zwischen seinem Heimatort Amiens und Dortmund teil. "Ich entdeckte Ihr Land, das damals noch durch die Mauer geteilt war."

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Macron betonte, es sei für ihn eine Ehre, in Dresden zu sprechen. "Es ist eine Ehre für mich als Franzose und Freund von Deutschland, aber auch als überzeugter Europäer." Macron sagte auch: "Es ist mir eine Freude, hier bei Ihnen zu sein, hier auf dem Neumarkt. Vielleicht sollte ich sagen, es ist mir eine Freude, endlich hier zu sein, nachdem ich unser Treffen letztes Jahr leider absagen musste. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben."

Bereits im Januar hatte Macron beim Staatsakt für den gestorbenen CDU-Politiker Wolfgang Schäuble im Bundestag mit einer Rede beeindruckt, die er in großen Zügen auf Deutsch vortrug. Auch bei der Tischrede im Schloss Bellevue am Sonntag mischte Macron einige deutsche Satzfetzen ein, etwa als er vom Land der Dichter und Denker sprach, das für die französische Jugend auch ein Land der DJs und der Mannschaft sei.

"Zeichen der Hoffnung"

Macron warnte in seiner Rede auch vor Rechtsextremismus und rief zur Verteidigung der Demokratie auf. Es wehe "ein schlechter Wind" in Europa, sagte Macron mit Blick auf autoritäre Strömungen am Montag vor jungen Europäern. Es sei eine "Faszination für autoritäre Regime" zu beobachten. "Der Rechtextremismus ist eine Realität, wir müssen aufwachen", forderte Macron knapp zwei Wochen vor den Europawahlen.

Macron bezeichnete die Europäische Union als ein "einzigartiges Projekt in der Welt". Das vom Krieg zerstörte und wieder aufgebaute Dresden, das er für seine Rede bewusst gewählt hat, sei "ein Zeichen der Hoffnung". Er halte seine Rede nicht aus dem Osten Europas, sondern aus dessen Mitte, sagte Macron mit Blick auf Dresden.

Investionen der EU verdoppeln

Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sagte Macron, Europa stehe an einem "beispiellosen Moment seiner Geschichte", der es dazu zwinge, selbst über "seine Verteidigung und seine Sicherheit" nachzudenken.

Der französische Präsident forderte dabei die Verdopplung des EU-Haushalts für nötige Investitionen. "Wir sollten unseren europäischen Haushalt verdoppeln", fügte er hinzu und nannte als eine Möglichkeit die in etlichen EU-Staaten allerdings umstrittene gemeinsame Schuldenaufnahme in der EU.

Zunächst müssten Deutschland und Frankreich hier mehr Wagemut zeigen. Macron griff in seiner Rede zentrale Bausteine aus seiner Sorbonne-Rede auf und plädierte für eine größere europäische Souveränität und für mehr Wettbewerbsfähigkeit auch durch staatliche Investitionen. "Wir haben den Green Deal in Europa zusammengestellt, das ist ein gutes Instrument", sagte er mit Blick auf die Klimaverpflichtungen der EU-Staaten. "Aber mehr Regulierung brauchen wir eigentlich nicht. Im Gegenteil, wir sollten eher vereinfachen, denn uns gegenüber stehen Amerikaner und China und sie unterwerfen sich keinerlei Regeln", fügte er in einer teilweise auf Deutsch gehaltenen Rede hinzu.

Bei allen Veränderungen gebe es aber eine Konstante: die deutsch-französische Freundschaft. "Deutschland kann auf Frankreich zählen, Frankreich zählt auf Deutschland, Europa zählt auf uns", würdigte Macron das Verhältnis der beiden Staaten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa und AFP
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