"Gute Bilanz" Lauterbach erklärt Corona-Pandemie für beendet
Nach mehr als drei Jahren ruft Gesundheitsminister Lauterbach das Ende der Pandemie aus. Kritik an den Maßnahmen räumt er aber nur bedingt ein.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht die Corona-Pandemie in Deutschland als beendet an. Betrachte man den Stand etwa bei den Virusvarianten, den Impfungen und den noch vorkommenden Klinikfällen, könne man sagen, dass die Pandemie in Deutschland zu einem Ende gekommen sei, sagte Lauterbach in Berlin. "Wir haben in Deutschland die Pandemie erfolgreich bewältigt und auch mit einer guten Bilanz", so der Minister.
Am Mittwoch meldete das Robert Koch-Institut (RKI) 3.732 Corona-Fälle binnen 24 Stunden und 110 Menschen, die im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind. Es ist davon auszugehen, dass es eine hohe Dunkelziffer gibt, weil viele Bürgerinnen und Bürger ihre Infektion nicht mehr melden. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie in Deutschland offiziell mehr als 38,3 Millionen Menschen angesteckt, mindestens 171.169 sind mit Covid-19 gestorben.
Lauterbach: Bewältigungsstrategie insgesamt aufgegangen
Lauterbach sagte, er könne zwar verstehen, dass es ein Interesse daran gebe zu fragen, was alles schiefgelaufen sei. Doch sei die Bewältigungsstrategie insgesamt aufgegangen. "Und sie ist nur deshalb aufgegangen, weil doch die Vernünftigen und diejenigen, die hilfsbereit gewesen sind in Deutschland, die Herausforderungen gemeistert haben."
Es gebe allerdings einige Dinge, die man im Nachhinein betrachtet anders machen würde, so Lauterbach. "Ich glaube, dass die langen Schulschließungen so nicht notwendig gewesen sind." Zu den Lockdown-Schritten gegen eine Ausbreitung des Virus hatten flächendeckende Schließungen von Schulen und Kitas gehört.
Corona-Expertenrat kam ein letztes Mal zusammen
Am Dienstag war der Corona-Expertenrat der Bundesregierung zum letzten Mal im Kanzleramt zusammengekommen. Zu Ostern enden nun die staatlichen Schutzvorgaben im Kampf gegen die Pandemie. An diesem Freitag (7. April) laufen nach mehreren Lockerungsschritten auch die letzten bundesweiten Maskenpflichten im Gesundheitswesen aus.
Noch offen ist, wie es nach dem gleichzeitigen Auslaufen der bisherigen Corona-Impfverordnung mit der Finanzierung der Impfungen weitergehen soll. Hintergrund ist, dass die Corona-Impfungen in die reguläre Versorgung übergehen sollen. Lauterbach zeigte sich enttäuscht, dass sich die Selbstverwaltung aus Krankenkassen und Ärzten zunächst nicht auf den künftigen Preis zur Kostenerstattung geeinigt hätten. Deshalb habe er die Beteiligten zu einem Gespräch mit ihm eingeladen. Eine Impflücke wolle er verhindern.
- Nachrichtenagentur dpa
- Dashboard des Robert Koch-Instituts (Stand: 5. April 2023)