Kennedy-Familie spricht von Verrat Robert F. Kennedy Jr. gibt Unterstützung für Trump bekannt
RFK Jr. wird sich in einer Reihe von Bundesstaaten nicht weiter zur Wahl stellen. In diesen will er Donald Trump unterstützen.
Robert F. Kennedy Jr. zieht sich teilweise aus dem Rennen um das Weiße Haus zurück. Das gab er bei einer Pressekonferenz am Freitagabend deutscher Zeit bekannt. Kennedy erklärte, er habe keinen Grund mehr zur Annahme, dass er die Wahl gewinnen könne.
Er werde in umkämpften Bundesstaaten nicht länger auf den Wahlzetteln auftauchen. Allerdings wolle er in anderen Staaten dort weiter antreten, wo er keinen wirklichen Einfluss mehr auf das Ergebnis haben werde. Außerdem erklärte er, dass er seine Unterstützung nun Donald Trump zukommen lassen werde. Trump erklärte kurz darauf, er wolle "Bobby danken".
Kennedys Familie dagegen reagierte deutlich auf die Entscheidung. "Die Entscheidung unseres Bruders, Trump zu unterstützen, ist ein Verrat an den Werten unseres Vaters und unserer Familie", schreiben RFK Jr.s Geschwister Kathleen, Courtney, Kerry, Chris und Rory bei X.
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Kennedy lag nur bei fünf Prozent
Der Neffe des legendären Ex-Präsidenten John F. Kennedy ist bei der Präsidentenwahl chancenlos – in Umfragen liegt er im Schnitt bei nur rund fünf Prozent. Allerdings schauen sowohl die Demokraten als auch die Republikaner mit Sorge auf ihn. Es läuft bei der Wahl auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Trump und Harris hinaus. Kennedy könnte beiden Seiten entscheidende Prozente streitig machen. Aktuell sieht es in den Umfragen aber so aus, als ob seine Kandidatur eher Trump schadet.
- Kennedy zieht sich zurück: Der entscheidende Schub für Trump?
Die Bedeutung von Kennedys Entscheidung hat mit dem komplizierten Verfahren bei US-Präsidentschaftswahlen zu tun. Während die meisten der 50 Bundesstaaten fest den Republikanern oder den Demokraten zugerechnet werden, sind einige wenige politisch hart umkämpft. Enge Rennen werden besonders in Pennsylvania, Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina und Wisconsin erwartet.
Wenige Staaten entscheiden den Ausgang der Wahl
Die Rolle dieser Swing States ergibt sich wiederum aus dem US-Wahlsystem: Die Wählerinnen und Wähler entscheiden mit ihren Stimmen über die Zusammensetzung eines 538-köpfigen Wahlkollegiums, das dann im Dezember den Präsidenten oder die Präsidentin wählt. Für einen Sieg benötigen die Kandidaten nicht die meisten Wählerstimmen insgesamt, sondern die Mehrheit der 538 Wahlleute – also mindestens 270. Bei Präsidentschaftswahlen wird deshalb zwischen der tatsächlichen Wählermehrheit («popular vote») und der Mehrheit im Wahlkollegium («electoral vote») unterschieden.
Kennedy machte zuletzt mit aufsehenerregenden Geschichten von sich reden. Vor einigen Woche erzählte er, im New Yorker Central Park eine Bärenleiche entsorgt zu haben. Im Jahr 2014 habe er ein totgefahrenes Bärenjunges gefunden, in sein Auto geladen und später im berühmten Park in Manhattan zurückgelassen, sagte er. Er habe dem Bären eigentlich das Fell abziehen und das Fleisch in seinem Kühlschrank aufbewahren wollen, habe dann aber schnell zum Flughafen gemusst. Damals wurde tatsächlich ein toter Schwarzbär im Central Park entdeckt – der mysteriöse Fund stellte die Behörden vor Rätsel. Davor war Kennedy in die Schlagzeilen geraten, weil er einem Zeitungsbericht zufolge davon ausgeht, dass ein Wurm in seinem Gehirn vor einigen Jahren für Gedächtnisverlust verantwortlich war.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Beobachtungen