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Michael Cohen: So reagiert Trumps größter Feind auf den Schuldspruch


Schlüsselzeuge im Prozess
Trumps Anwälte machten ihn nieder – jetzt reagiert er

Von t-online, cc

Aktualisiert am 31.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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"Dramatisch": t-online-Korrespondent Bastian Brauns ist bei dem Urteil vor Ort und berichtet von den Szenen aus dem Gerichtssaal. (Quelle: t-online)

Der ehemalige Anwalt Donald Trumps reagiert auf den Schuldspruch gegen den Ex-Präsidenten. Seine Genugtuung kann Michael Cohen dabei kaum verhehlen.

Michael Cohen reagierte als einer der Ersten auf die Verurteilung von Donald Trump. Und seine Reaktion war eindeutig. "Schuldig in allen Anklagepunkten!", schrieb Cohen bei der Plattform X. Dazu postete er einen Screenshot des US-Senders MSNBC, auf dem ebendies noch einmal im Bild zu sehen war: "34 Mal schuldig", stand dort zu lesen.

"Heute ist ein guter Tag für den Rechtsstaat, und dafür, dass niemand sich seiner Verantwortung entziehen kann." Cohen dankte insbesondere seiner Anwältin, aber auch seiner Familie. "Es war keine einfache Zeit für mich und meine Familie, aber die Wahrheit ist das einzige, das zählt."

Die Genugtuung Cohens hat einen Grund. War der 57-jährige Anwalt doch jahrelang einer der wichtigsten Berater von Ex-Präsident Donald Trump – und einer der größten Bewunderer des ehemaligen Reality-TV-Stars und Immobilienmaklers. Dann erfolgte jedoch der Bruch: Cohen wanderte wegen Steuerhinterziehung und Falschaussage ins Gefängnis, weil er in einem Sonderausschuss des US-Kongresses die Unwahrheit gesagt hatte. Um Trump zu schützen.

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Später bereute er seine Taten und schwor seinem ehemaligen Chef ab. Seitdem setzt Cohen alles daran, den 77-jährigen Republikaner zu Fall zu bringen. Im Prozess gegen den aktuellen Präsidentschaftskandidaten, bei dem es um die Zahlung von Schweigegeld an zwei Frauen ging, die eine Affäre mit Trump gehabt haben sollen, war Cohen einer der Schlüsselzeugen der Anklage. Er belastete Trump mit seiner Aussage schwer.

Cohen hatte im Prozess mehrfach betont, dass der heimliche Deal mit Clifford "auf Anweisung von Donald J. Trump" und "zum Nutzen von Donald J. Trump" zustande gekommen sei. Sein Boss habe alles mit eingefädelt. Trump habe über alles Bescheid gewusst, bis hin zu den mutmaßlich manipulierten und verdeckten Rückzahlungen an ihn.

Video | Trump nach Urteil: "Das ist eine Schande"
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Quelle: reuters

Cohen: Trump habe "alles mit eingefädelt"

Die Verteidiger Trumps versuchten hingegen, Cohen zu diskreditieren und ihn als notorischen Lügner darzustellen. Er sei der "größte Lügner aller Zeiten" und der "menschgewordene, berechtigte Zweifel", sagte Trumps Anwalt Todd Blanche. Als "berechtigten Zweifel" bezeichnet man im amerikanischen Justizsystem einen entlastenden Beweis oder Umstand, der einen Schuldspruch eigentlich unmöglich macht. Lesen Sie hier mehr über Cohens Kreuzverhör.

Cohen hatte im Verlauf seiner Befragung durch Trumps Verteidiger eingestanden, die Trump Organization, das Unternehmen des republikanischen Präsidentschaftskandidaten, um 30.000 Dollar bestohlen zu haben. Sein Vorgehen rechtfertigte er als eine Art Selbsthilfe. Er sei verärgert darüber gewesen, dass sein Jahresbonus gekürzt worden sei, nachdem er 130.000 Dollar seines eigenen Geldes vorgestreckt hatte, um das Schweigen des ehemaligen Pornostars "Stormy Daniels", die mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford heißt, zu erkaufen.

Dennoch folgten die Geschworenen bei ihrer Urteilsfindung offenbar der Version der Staatsanwaltschaft – und damit auch der ihres Schlüsselzeugen Michael Cohen, Trumps derzeit wohl ärgstem Feind.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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