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US-Wahl: Nicole Shanahan mischt die Karten neu – unerwartete Wende


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US-Wahlkampf
Unerwartete Wende – diese Frau mischt die Karten neu


Aktualisiert am 28.03.2024Lesedauer: 4 Min.
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US-Wahlkampf: Nicole Shanahan könnte nun eine wichtige Rolle spielen und vor allem Biden schaden. (Quelle: t-online)

Neben Biden und Trump ist noch ein prominenter, parteiloser Anwärter im Rennen: Robert F. Kennedy Jr. Der hat nun seine Vize nominiert. Sie könnte ihn weit nach vorn katapultieren.

Sie ist jung, gut vernetzt und reich – nun will sie den alten, weißen Männern im US-Wahlkampf auf die Füße treten: Die Unternehmerin Nicole Shanahan tritt als Vize des unabhängigen Kandidaten Robert F. Kennedy Jr. – Neffe des legendären Ex-Präsidenten John F. Kennedy – an. Kennedy Jr. stellte Shanahan am Dienstag (Ortszeit) bei einem Auftritt in Kalifornien als seine Mitstreiterin vor.

Damit nimmt der US-Wahlkampf eine unerwartete Wende: Shanahans Kandidatur dürfte das Kräfteverhältnis im Rennen um das Weiße Haus neu gestalten, kommentierten mehrere US-Medien. Beide etablierten Lager, sowohl die Demokraten mit ihrem Kandidaten Joe Biden als auch die Republikaner mit Donald Trump, sähen sich dadurch neuen Herausforderungen gegenüber.

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Doch wer ist die Frau, die mit Kennedy Jr. ins Rennen geht – und warum hat sie das Potenzial, die Karten neu zu mischen?

Die 38-jährige Shanahan stammt aus Oakland, Kalifornien und hat eine bemerkenswerte Lebensgeschichte. Sie wuchs als Tochter einer chinesischen Einwanderin und eines drogenabhängigen irisch-deutsch-amerikanischen Vaters in einfachen Verhältnissen auf. Später absolvierte sie ein Jurastudium an der renommierten Stanford Universität in Kalifornien und wurde als Tech-Unternehmerin in Silicon Valley erfolgreich.

Sie selbst sagt über sich, dass sie mit Essensmarken aufgewachsen und später reich geworden sei. Nun wolle sie anderen helfen. "Der Zweck des Reichtums ist es, den Bedürftigen zu helfen. Dafür ist er da", so Shanahan. "Und ich möchte das auch in die Politik zurückbringen. Das ist der Zweck von Privilegien", sagte die Unternehmerin bei der Verkündigung ihrer Kandidatur.

Die Philanthropin, die auch passionierte Surferin ist, hat eine Stiftung gegründet, die sich für verschiedene Belange einsetzt – unter anderem für Fortschritte in der Reproduktionsmedizin und einen gesunden Planeten. Ihre vielschichtige Biografie macht sie für viele Wählergruppen interessant, die sich weder mit Biden noch Trump identifizieren können: Frauen, junge Wähler, Minderheiten.

Shanahan spendete viele Jahre für die Demokraten und diverse soziale Anliegen. 2020 unterstützte sie Präsident Biden bei seiner Kandidatur. Über ihre diesjährige Unterstützung eines unabhängigen Kandidaten sagte sie: "Ich weiß zwar, dass viele Demokraten immer noch an ihren Werten festhalten, aber ich glaube, dass sie in ihrer Führung vom Weg abgekommen sind." Sie forderte "desillusionierte" Demokraten und Republikaner auf, Kennedys Kandidatur für das Weiße Haus zu unterstützen.

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Quelle: t-online

Gerüchte über Affäre mit Elon Musk

Auch ihr Privatleben hat schon Schlagzeilen gemacht: Shanahan war von 2018 bis 2023 mit dem Google-Mitgründer Sergey Brin verheiratet, die beiden haben eine Tochter. In dem Scheidungsantrag war angeblich von "unüberbrückbaren Differenzen" die Rede. Aktuell ist Shanahan mit dem Unternehmer Jacob Strumwasser liiert, der für eine Bitcoin-Softwarefirma arbeitet.

Das "Wall Street Journal" hatte von einer mutmaßlichen Affäre mit Tesla-Milliardär Elon Musk berichtet, der ein Grund für Shanahans Trennung von Brin gewesen sein soll. Dies wies Musk mit einem Tweet zurück und erklärte, der Bericht sei "totaler Mist". Er fügte hinzu: "Sergey und ich sind Freunde und waren letzte Nacht zusammen auf einer Party!"

Team Biden und Team Trump sollen besorgt sein

Dass Shanahan nun neben Kennedy Jr. im Wahlkampf steht, soll laut einem Bericht des US-Politmagazins "The Hill" sowohl das Team von Biden als auch Trump in Besorgnis versetzt haben. "Die Amerikaner werden sich auf ihre Stimme stürzen. Nicole Shanahan wird das Blatt wenden – und Biden und Trump wissen das", heißt es in einem Kommentar.

Umfragen sagen zwar ein knappes Rennen zwischen dem 81-jährigen Biden und dem 77-jährigen Trump voraus, und in den USA gelten Präsidentschaftsbewerber, die nicht an eine der beiden Parteien gebunden sind, als aussichtslos. Sie können dennoch bei den oft knappen Wahlausgängen den etablierten Parteien entscheidende Prozente streitig machen. Das könnte bei der anstehenden Wahl vor allem Joe Biden schaden.

Zudem stehen viele Wähler beiden Kandidaten skeptisch gegenüber – etwa 70 Prozent gaben in jüngsten Umfragen an, dass sie weder Biden noch Trump als nächsten Präsidenten haben wollen. Kennedy Jr. hat eine höhere Zustimmungsrate als Biden und Trump, berichtet "The Hill". Er sei auch der Favorit der Wähler unter 35 Jahren sowie der Unabhängigen und gewinne rapide an Stimmen bei den Minderheiten – Wählergruppen, die er nun dank der Nominierung von Shanahan erheblich vergrößern kann.

Video | Radikalisierung in der US-Politik: "Trump hat Ventil geöffnet"
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Quelle: t-online

Der 70-jährige Kennedy Jr. aus der prominenten politischen Familie war jahrzehntelang selbst Demokrat, entfernte sich in den vergangenen Jahren jedoch zunehmend von der Partei und sagte sich im Oktober 2023 ganz von den Demokraten los, als er seine Präsidentschaftsbewerbung als Parteiloser verkündete.

Als Aktivist und Anwalt setzte er sich für Umweltanliegen wie sauberes Wasser ein. In der jüngeren Vergangenheit wurde der erklärte Impfgegner von Demokraten und Mitgliedern seiner Familie wegen der Verbreitung von Verschwörungsmythen und des Kontakts zu rechtsextremen Politikern häufig kritisiert. Auch Shanahan spricht sich gegen Impfungen aus.

Sie hat Zugang zu Geld, das Kennedy Jr. dringend braucht

Shanahan verkündete ihre Unterstützung für Kennedy Jr. in einer Rede: "Bitte hören Sie auf Bobby Kennedy in seinen eigenen Worten. Schauen Sie genau auf seine Vision für Amerika. Es ist eine Vision, die ich teile [...] Ich konzentriere die nächsten sieben Monate meines Lebens darauf, ihn auf jeden Stimmzettel in diesem Land zu bringen."

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Ein großes Hindernis für Kennedy Jr. sind die Voraussetzungen, um als Kandidat auf den Wahlzetteln in allen 50 Bundesstaaten zu erscheinen. Bislang ist ihm dies nur in Utah gelungen. Als Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten kann Shanahan jedoch unbegrenzte Summen direkt an die Kampagne spenden.

Sie hat zudem enge Verbindungen zur Klasse der Großspender. Das könnte Kennedy Jrs. teuren Vorstoß, in allen Bundesstaaten auf den Wahlzettel zu kommen, einen enormen Auftrieb geben. Dieses Unterfangen wird nach seinen Angaben 15 Millionen Dollar kosten und die Sammlung von mehr als einer Million Unterschriften erfordern.

Verwendete Quellen
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