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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Düsteres Bild Trump spricht – und zeigt gleich, was er plant
Donald Trump feiert am Super Tuesday einen überzeugenden Sieg. Danach hält er eine Rede, die dem Land zeigt, was es bald erwarten könnte.
Nachdem er die meisten Bundesstaaten, die am Super Tuesday abstimmten, gewonnen hatte, stellte sich Donald Trump der Öffentlichkeit. Vor ausgewählten Fans hielt er in seiner Residenz in Mar-a-Lago, Florida, eine flammende Rede. "Es heißt ja Super Tuesday, nicht ohne Grund" begann er sein Statement mit Blick auf die Wahl-Ergebnisse. "Das war ein großer Sieg."
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Der ehemalige Präsident kündigte eine neue Ära der Politik in den USA an. "Wir werden etwas tun, das niemand zu tun imstande war. Wir haben unser Land in den vergangenen drei Jahren gesehen, wie es geprügelt wurde." Seinen Widersacher im Weißen Haus ging er hart an: "Er ist der schlechteste Präsident in der Geschichte unseres Landes."
In seiner Rede zeichnete er ein deprimierendes Bild der Vereinigten Staaten. "Unser Land ist ein Witz, wir sind ein Witz", sagte er mit Blick auf die Biden-Regierung. "Vor drei Jahren waren wir noch respektiert, jeder war zufrieden mit uns... und wir hatten keine Kriege". Trump feierte sich immer wieder für seine vermeintlichen Leistungen als Präsident. Auch streute er falsche Darstellungen in seine Rede: "Ich habe den Islamischen Staat in vier Wochen besiegt, zu einhundert Prozent".
"Es wird eine große, fette Zukunft geben"
Der 77-Jährige nutzte den Auftritt vor allem, um die Politik der Demokraten zu geißeln. "Was mit der Inflation passiert, ist unglaublich." Der Wirtschaft gehe es schlecht, suggerierte Trump, dabei zeigen die aktuellen Wirtschaftsdaten in den USA etwas anderes. So war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal 2023 um 3,3 Prozent gewachsen, und damit stärker, als Fachleute vorher angenommen hatten.
In einem Punkt hatte er zumindest teilweise recht: "Unsere Umfragen sind so viel besser, als Joe Bidens", so Trump. Die jüngsten Umfragen sehen Trump leicht in Führung vor seinem demokratischen Konkurrenten. Allerdings ist es rund ein halbes Jahr vor der eigentlichen Präsidentschaftswahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Amtsinhaber Biden und seinem republikanischen Herausforderer.
Trump setzt voll auf das Thema Einwanderung
Dieser kündigte mit dem Rückenwind, den ihm der Erfolg am Super Tuesday gegeben hatte, sogleich an, dass er das Land zurückgewinnen wolle. Trump machte seinen Anhängern und Wählern große Versprechen: "Es wird eine große, fette Zukunft für eine Menge Leute geben, und eine Menge Geld."
Und er skizzierte so etwas wie eine politische Programmatik. "Wir werden die größte Wirtschaftskraft in der Geschichte sein, wir werden energiedominant sein, wir werden die Schulden bezahlen, die wir haben. Wir werden die Steuern reduzieren, wir werden noch mehr Einnahmen haben. Jeder wird Arbeit haben und jeder wird stolz sein auf unser Land. Wenn wir die Wahl verlieren, werden wir kein Land mehr haben."
Trump zeichnet düsteres Bild der Einwanderungpolitik
Insbesondere auf das Thema Migration ging er mehrfach in seiner Rede ein: "Wir werden bohren, wir werden die Grenzen schließen, wir werden die Kriminellen hinauswerfen, und wir werden es schnell tun." Das Thema treibt viele republikanische Wähler um, das zeigten fast alle Umfragen am Super Tuesday.
In den vergangenen Wochen und Tagen hatte Trump seine Anti-Migrations-Kampagne noch einmal verschärft. Er schockierte unter anderem mit einer Rede, in der er Einwanderer mit Psychopathen verglich. Auch warf er ihnen vor, amerikanisches "Blut zu vergiften" und zeigte damit Parallelen zur nationalsozialistischen Rhetorik (Mehr dazu lesen Sie hier).
Der Republikaner zeichnete ein düsteres Bild von der Einwanderungspolitik der Demokraten. "Sie wollen offene Grenzen und das passiert, wenn wir offene Grenzen haben."
- Eigene Beobachtung