Er beleidigte Missbrauchsopfer Ultrarechter Kandidat siegt – Trump unterstützt ihn
Er beleidigte Homosexuelle und Opfer von Harvey Weinstein. Bei den Vorwahlen zum Gouverneursposten in North Carolina setzte sich der Republikaner Mark Robinson durch.
Am Super Tuesday wird nicht nur über Präsidentschafts-, sondern auch über die Kandidaten für Senats- und Gouverneurssitze in den jeweiligen US-Bundesstaaten abgestimmt. Einer der treuesten Trump-Unterstützer wurde dabei in North Carolina als Bewerber für den Gouverneursposten nominiert.
Mark Robinson gilt als ultrarechter Verschwörungstheoretiker. Er hat im Wahlkampf empfohlen, mehr über Mao, Stalin oder Adolf Hitler zu lesen, bezeichnete Mitglieder der LGBTQ-Gemeinschaft als "Abschaum" oder drohte damit, Bundesbeamte mit einem Sturmgewehr vom Typ AR-15 zu erschießen.
Gemäßigte Mitglieder der republikanischen Partei unterstützten daher den Gegenkandidaten, doch die Wähler sprachen sich für Robinson aus – wohl auch, weil er als glühender Trump-Anhänger auftritt. Der Ex-Präsident revanchierte sich, indem er Robinson im Wahlkampf unterstützte und ihn unter anderem einen "Martin Luther King auf Steroiden" nannte.
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Ehemaliger Möbelverkäufer war mehrmals zahlungsunfähig
Mit einer in sozialen Netzwerken oft geteilten Rede für das Recht, Waffen zu tragen, kam der 55-Jährige 2018 auf die politische Bühne. Unterstützung gab es von der mächtigen Waffenlobby-Organisation NRA. Robinson begann seine politische Laufbahn als stellvertretender Gouverneur in North Carolina. Diesen Posten hat er seit 2021 inne, als erster Schwarzer in der Geschichte des Bundesstaats. Vorher hatte er in der Möbelindustrie gearbeitet.
Der rechte Republikaner stellt sich nach einem Bericht der "Washington Post" gerne als jemand dar, der aus armen Verhältnissen stammt, als eines von zehn Kindern. In seiner Familie habe es Alkoholmissbrauch und Gewalt gegeben. Er selbst habe mehrmals Insolvenz anmelden müssen.
Aufmerksamkeit bekam er jedoch vor allem aufgrund seiner öffentlichen Äußerungen. In der Vergangenheit machte er sich über die Missbrauchsopfer des Filmproduzenten Harvey Weinstein lustig und behauptete, dass Homosexualität zu Pädophilie führe. Transfrauen wollte er verhaften lassen, wenn sie die Damentoilette benutzen. Sie sollten sich "irgendwo draußen eine Ecke suchen".
Im Jahr 2014 zitierte Robinson auf Facebook Hitler, 2018 verglich er den Abriss einer Konföderiertenstatue durch Demonstranten mit den Taten der Nazis und der SA in der Reichskristallnacht. In einem früheren Facebook-Post bezeichnete er Berichte über den Holocaust als "Quatsch". In einem anderen Beitrag aus dem Jahr 2017 deutete er an, dass die weithin akzeptierte Zahl von sechs Millionen Juden, die von den Nazis getötet wurden, falsch sei. Im vergangenen Jahr ruderte der Republikaner nach einem Bericht des "Business Insider" zurück und erklärte, dass seine Bemerkungen nicht gegen Juden gerichtet seien.
Der ehemalige Möbelverkäufer wird in North Carolina im November gegen den Demokraten Josh Stein antreten. Bislang hatten die Demokraten den Gouverneur gestellt, die Amtszeit von Amtsinhaber Roy Cooper ist jedoch abgelaufen.
- washingtonpost.com: "Who is North Carolina Republican gubernatorial candidate Mark Robinson?" (englisch)
- businessinsider.com: "A Trump-ally with a history of antisemitic remarks and attacks on LGBTQ+ Americans could be North Carolina's first Black governor" (englisch)