In Reykjavik Rätsel um angebliches Trump-Putin-Treffen
Der künftige US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin planen offenbar ein Treffen, das möglicherweise in der isländischen Hauptstadt Reykjavik stattfinden soll. Das berichtet die "Sunday Times". Beide Seiten dementieren diese Pläne allerdings.
Der Sprecher des künftigen US-Präsidenten, Sean Spicer, schrieb auf Twitter, der Bericht sei zu 100 Prozent falsch.
Auch in Moskau dementierte Kremlsprecher Dmitri Peskow die angebliche Planung. "Es gibt noch keine Gespräche über ein Treffen", sagte er der staatlichen Agentur Ria Nowosti.
Island weiß noch nichts davon
Die britische Zeitung "Sunday Times" hatte berichtet, Trump habe britischen Vertretern gesagt, ein solches Treffen sei in Planung und werde möglicherweise in der isländischen Hauptstadt Reykjavik stattfinden. Trump übernimmt das Präsidentenamt am Freitag.
Demnach will Trump seine erste Auslandsreise dazu nutzen, um das Verhältnis zwischen Washington und Moskau zu entspannen, berichtet die Zeitung und beruft sich auf britische Regierungskreise. Trump wolle mit Putin über ein Abkommen zur atomaren Abrüstung verhandeln.
Der Republikaner würde damit an eine historische Begegnung zwischen dem damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan und dem sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow anknüpfen, die sich 1986 während des Kalten Kriegs in Reykjavik getroffen hatten.
Der Kreml befürwortet nach Angaben der "Sunday Times" ein Treffen der beiden Präsidenten. Die isländische Regierung erklärte, sie wisse bislang nichts von den Plänen, stehe aber als Gastgeber bereit.
Trump stellt Aufhebung von Sanktionen in Aussicht
Trump hat sich dafür ausgesprochen, die Beziehungen zu Russland zu verbessern. Dem "Wall Street Journal" sagte er am Freitag, Sanktionen gegen Russland könnten aufgehoben werden, wenn sich die Regierung Moskau bei der Bekämpfung des IS und bei der Erreichung anderer für die USA wichtiger Ziele als hilfreich erweise.
Präsident Barack Obama hatte zuletzt Sanktionen gegen Russland im Zusammenhang mit angeblichen russischen Hackerangriffen zur Beeinflussung der Präsidentenwahl verhängt.