Reaktionen auf Anschlag in Nizza Merkel: "Tief erschüttert über die grausamen Morde in einer Kirche"
Zahlreiche Politiker haben die mutmaßliche Terrorattacke in Nizza verurteilt. Auch die Türkei erklärte sich trotz der Spannungen zwischen den beiden Ländern solidarisch mit Frankreich.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigt sich nach der tödlichen Messerattacke in Nizza "tief erschüttert über die grausamen Morde in einer Kirche". "Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Ermordeten und bei den Verletzten", sagte Merkel nach Angaben ihres Sprechers Steffen Seibert in Berlin. "Der französischen Nation gilt in diesen schweren Stunden Deutschlands Solidarität", fügte die Kanzlerin hinzu.
- Mehrere Messerattacken erschüttern Frankreich: Drei Tote in Nizza
Auch die Spitzen der EU drückten ihr Beileid aus. Ganz Europa sei solidarisch mit dem Land, schrieb EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf Twitter. Man bleibe angesichts der Barbarei und des Fanatismus geschlossen und entschlossen. Sie verurteilte den "abscheulichen und brutalen Angriff".
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Der Präsident des Europaparlaments David Sassoli rief zur Geschlossenheit auf. "Wir haben die Pflicht, zusammen gegen Gewalt und gegen diejenigen zu stehen, die aufhetzen wollen und Hass verbreiten", schrieb der Italiener auf Twitter. "Dieser Schmerz wird von uns allen in Europa gefühlt." EU-Ratschef Charles Michel twitterte, dass seine Gedanken bei den Opfern der "entsetzlichen Attacke" und ihren Angehörigen seien. "Ganz Europa ist bei euch."
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Um 18 Uhr soll mit einer Schweigeminute in Berlin der Opfer gedacht werden. Der FDP-Politiker Konstantin Kuhle hat nach eigenen Angaben die spontane Versammlung auf dem Pariser Platz vor der französischen Botschaft angemeldet. FDP-Chef Christian Lindner kündigte sein Kommen an.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin twitterte: "Terrorismus, Gewalt und Hass sind die modernen Plagen, die unsere Welt zerstören. Unser Herz ist bei Frankreich." Italiens Regierungschef Giuseppe Conte verurteilte die mutmaßlich islamistische Tat in Nizza als "niederträchtigen Anschlag". Durch den Anschlag könne "die gemeinsame Front zur Verteidigung der Werte der Freiheit und des Friedens nicht ins Wanken gebracht werden", schrieb Conte in einer Twitter-Nachricht.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Das türkische Außenministerium teilte mit, es gebe nichts, dass Gewalt und das Töten von Menschen rechtfertige. Menschen, die derartig brutale Angriffe an einem solch heiligen Ort verübten, hätten keine religiösen, humanitären oder moralischen Werte. Man stehe solidarisch mit den Menschen in Frankreich gegen Terror und Gewalt, hieß es.
Höchste Terrorstufe in Frankreich
Die Beziehungen zwischen Frankreich und der Türkei sind derzeit extrem angespannt. Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte nach dem islamistischen Mord an einem Lehrer, der im Unterricht Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte, gesagt, dass der Islam "weltweit in der Krise" stecke.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte ihm daraufhin eine psychologische Behandlung nahegelegt, einige arabische Staaten haben begonnen, französische Produkte zu boykottieren. Das Satiremagazin Charlie Hebdo, selbst bereits zweimal Ziel islamistischer Angriffe geworden, veröffentlichte eine Karikatur über Erdoğan, die in der islamischen Welt für viel Wut sorgte.
Frankreich hat nun die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen, nachdem am Donnerstag neben der Messerattacke in Nizza noch ein Angriff auf einen Wächter der französischen Botschaft in Saudi-Arabien stattfand. Auch der Mord an dem Lehrer Samuel Paty ist erst zwei Wochen her.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP