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Litauen wirft belarussischen Soldaten illegale Grenzübertritte vor


Schleusen von Migranten
Litauen wirft belarussischen Soldaten illegale Grenzübertritte vor

Von afp, dpa
Aktualisiert am 18.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Migranten-Camp nahe Vilnius (Symbolbild): Litauen hat seit Wochen mit einem verstärkten Andrang von Migranten über die Grenze zu Belarus zu kämpfen.Vergrößern des Bildes
Ein Migranten-Camp nahe Vilnius (Symbolbild): Litauen hat seit Wochen mit einem verstärkten Andrang von Migranten über die Grenze zu Belarus zu kämpfen. (Quelle: Darius Mataitis/imago images)

"Dreiste Provokation": Belarussische Grenzsoldaten haben nach Angaben der Regierung in Vilnius litauisches Staatsgebiet betreten. Demnach wollten sie Migranten über die Grenze zum Nachbarland treiben.

Ein Dutzend belarussischer Sicherheitskräfte hat nach Angaben des litauischen Grenzschutzes illegal die Grenze zum benachbarten EU-Land Litauen überschritten. Demnach sollen die mit Schilden und Helmen ausgestatteten Beamten eine Gruppe von 35 Migranten über die Grenze gedrängt und dabei litauisches Territorium betreten haben. Sie sollen sich erst nach wiederholter Aufforderung nach Belarus zurückgezogen haben. Dies teilte der Grenzschutz am Dienstagabend auf Facebook mit. Ein von der Behörde in Vilnius veröffentlichtes Video soll den Vorfall belegen. Die Aufnahmen sollen an der litauisch-belarussischen Grenze gemacht worden sein.

Wir können so eine dreiste Provokation nicht tolerieren, dass zwölf Grenzposten heute die Grenze nach Litauen übertreten haben", erklärte Innenministerin Agne Bilotaite am Dienstag. Die mit Schilden und Schutzausrüstung ausgestatteten Wachposten überquerten die Grenze demnach in der Region Salcininkai.

4.100 Migranten haben seit Mai die Grenze überschritten

Litauen hat seit Wochen mit einem verstärkten Andrang von Migranten vor allem aus dem Nahen Osten über die Grenze zu Belarus zu kämpfen. Seit Mai überquerten mehr als 4.100 Flüchtlinge illegal die grüne Grenze zwischen Litauen und seinem Nachbarland – gegenüber 81 im gesamten Vorjahr. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte zuvor offen damit gedroht, als Reaktion auf gegen sein Land verhängte EU-Sanktionen Menschen aus Ländern wie dem Irak, Afghanistan oder Syrien über die Grenze in die EU zu lassen.

Anfang August hat der Grenzschutz des baltisches Landes nun begonnen, Migranten abzuweisen, die über Belarus illegal ins Land kommen wollen. Die autoritäre Führung in Minsk hat daraufhin Teile seiner Grenze geschlossen. Damit will Belarus verhindern, dass nach Litauen geflüchtete Migranten zurück auf sein Territorium gelangen können.

Litauens Regierung spricht von "hybrider Kriegsführung" gegen das eigene Land und die gesamte EU. An diesem Mittwoch wollen sich die Innenminister der EU-Staaten in einer Videokonferenz mit der Lage befassen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen afp und dpa
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