Nach Kritik des US-Präsidenten Putin zu Biden: "Bleiben Sie gesund!"
US-Präsident Biden hatte seinen russischen Amtskollegen Putin in einem Interview einen "Mörder" genannt, der Kreml reagierte erbost. Nun hat Putin sich persönlich zu Wort gemeldet.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat seinem US-Kollegen Joe Biden nach dessen schweren Vorwürfen "Gesundheit" gewünscht. "Was die Äußerungen meines amerikanischen Kollegen angeht, so sind wir wirklich, wie er sagte, persönlich miteinander bekannt: Was ich ihm antworten würde? Ich würde ihm sagen: Bleiben Sie gesund! Ich wünsche ihm Gesundheit", sagte Putin am Donnerstag.
Biden hatte in einem Interview des US-Fernsehsenders ABC zuvor die Frage bejaht, ob er Putin für einen "Killer" halte. Der Kreml hatte die Äußerungen als "sehr schlimm" bezeichnet.
Russland warnt USA vor "Kollaps" der Beziehungen
Dessen Sprecher Dmitri Peskow hatte dem neuen US-Präsidenten zudem vorgeworfen, kein Interesse an einer Verbesserung der wechselseitigen Beziehungen zu haben und Washington vor Konsequenzen gewarnt. Es sei "eindeutig", dass Biden "die Beziehungen zu unserem Land nicht zurück auf Kurs bringen" wolle. "Wir werden von hier aus weitermachen."
Zuvor hatte die russische Botschaft in Washington vor einem "Kollaps" der US-Russland-Beziehungen gewarnt. "Gewisse unüberlegte Erklärungen hochrangiger US-Beamter haben die bereits übermäßig konfrontativen Beziehungen an den Rande des Zusammenbruchs gebracht", erklärte die diplomatische Vertretung mit Blick auf scharfe Verbalattacken Bidens gegen Putin.
Biden nannte Putin einen "Mörder"
In einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview mit dem Sender ABC News war Biden gefragt worden, ob er Putin für einen "Mörder" halte. Der US-Präsident sagte daraufhin: "Das tue ich." Mit Blick auf mutmaßliche Versuche Russlands, Einfluss auf die US-Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr zu nehmen, sagte Biden, Putin werde dafür "einen Preis bezahlen". Als Reaktion auf das Interview beorderte Russland seinen Botschafter in Washington nach Moskau zurück.
Der Diplomat Anatoli Antonow werde am Samstag zu Konsultationen in die russische Hauptstadt zurückkehren, teilte die Botschaft am Donnerstag mit. Während seines Aufenthalts solle darüber beraten werden, wie "die Beziehungen zwischen Russland und den USA, die sich in einer Krise befinden, verbessert werden können".
Russland fordert Entschuldigung
Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Oberhauses, Konstantin Kosatschew, forderte die US-Regierung am Donnerstag zu einer Entschuldigung auf. "Solche Erklärungen sind unter allen Umständen inakzeptabel und werden unsere bilateralen Beziehungen unweigerlich stark beschädigen", schrieb er mit Blick auf das Biden-Interview im Online-Dienst Facebook.
- Nachrichtenagentur AFP