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Edward Snowden in Russland wohl sicher: So jagen die USA Staatsfeinde


Internationale Politik
So jagen die USA Staatsfeinde wie Snowden

Von t-online
Aktualisiert am 16.07.2013Lesedauer: 2 Min.
Edward Snowden, Navy SealsVergrößern des Bildes
Ein Spezialkommando der Navy Seals könnte Jagd auf Edward Snowden machen. (Quelle: Navy Seals/dpa-bilder)

Edward Snowden ist derzeit wohl der meistgejagte Mann der Welt. Immer neue Enthüllungen kommen ans Licht, immer mehr wird Snowden für die USA zur tickenden Zeitbombe. Derzeit sitzt der Geheimnis-Enthüller in Moskau fest, kann ohne gültige Papiere nicht ausreisen und will nach eigenen Angaben in Russland Asyl beantragen. Doch wie sicher ist er dort? Klar ist: Die USA werden alles daran setzten, ihn zu schnappen - das haben sie in der Vergangenheit in Fällen anderer Staatsfeinde bewiesen.

Der Geheimdienstexperte Erich Schmidt-Eenboom erinnerte in verschiedenen Interviews an den Fall des US-Soldaten Jeffrey Carney, der sensible US-Militärpapiere an die Stasi weitergab 1991 wurde er von einem Spezialkommando der US-Luftwaffe in Berlin auf offener Straße gekidnappt und zu einem Prozess in die USA verschleppt. Dort wurde er zu 38 Jahren Gefängnis verurteilt.

Entführung aus Russland "gänzlich unmöglich"

„Wenn die Amerikaner bei einem vergleichsweise kleinen Licht wie Carney solche Methoden anwenden, dann dürften sie auch bei jemandem wie Edward Snowden keine Hemmungen haben“, sagte Schmidt Eenboom dem "Handelsblatt".

Doch wie könnte so eine Entführung funktionieren? Um die Spezialkommandos der USA ranken sich viele Mythen und Legenden. Zum Beispiel um die Navy Seals, die Top-Terrorist Osama bin Laden 2011 in Pakistan aufspürten und töteten. Und es gibt noch mehr solcher Kommandos: Spezialisten der CIA, des Militärgeheimdienstes (Defence Intelligence Agency) oder auch spezielle Kommandotrupps der Armee.

Auf russischem Boden werden sie aber wohl kaum aktiv werden. "In diesem Hochsicherheitstrakt russische Föderation kann man kein CIA-Entführungskommando einschleusen. Gänzlich unmöglich", sagte Schmidt-Eenboom der "Bild".

Keine ruhige Minute in Südamerika

Schließlich müsste ein solches Team mit Team und Ausrüstung heimlich nach Russland gebracht und auch wieder außer Landes geschleust werden. Eine diplomatische Krise zwischen Russland und den USA wäre vorprogrammiert - und die will die US-Regierung vermutlich nicht riskieren.

Sollte Russland Snowden tatsächlich Asyl gewähren, wäre er dort wohl vergleichsweise sicher. Auch weil Länder wie Russland oder China die Möglichkeit haben, Geheimnisverräter wie Snowden in einem sogenannten "sicheren Haus" zu verstecken. Dort wäre ein "operativer Zugriff der CIA so gut wie ausgeschlossen", sagte Schmidt-Eeenboom in einem Interview mit "ntv".

Keine Skrupel vor illegalen Aktionen

Dramatisch ändern könnte sich die Lage sobald Snowden Russland verlässt. Nach eigenen Angaben will er nach Südamerika; Venezuela oder Ecuador gelten als mögliches Endziel. Dort hätte er aber wohl keine ruhige Minute mehr, "weil die CIA in ganz Lateinamerika nachrichtendienstliche Basen hat", erklärte der Geheimdienstexperte.

Die operativen Möglichkeiten seien dort weit besser als in Russland. Hinzu komme, dass viele südamerikanische Geheimagenten in den USA ausgebildet worden seien. "Viele dieser Spezialisten verfügen bis heute über gute Kontakte dorthin", sagte Schmidt-Eenboom dem Schweizer "Tagesanzeiger".

Und die Entführung von Jeffrey Carney von deutschem Boden macht eines ganz deutlich: Sind die USA auf der Jagd nach sogenannten "Landesverrätern" schrecken sie auch vor illegalen Aktionen nicht zurück - sogar wenn davon befreundete Nationen betroffen sind.

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