Rechtsextremer Gründer von Front National Jean-Marie Le Pen offenbar wegen medizinischen Notfalls in Klinik
Jean-Marine Le Pen ist in eine Klinik eingeliefert worden: Der Vater der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen soll einen Herzinfarkt erlitten haben.
Der langjährige Anführer der extremen Rechten in Frankreich, Jean-Marie Le Pen, ist in ein Krankenhaus eingeliefert worden – offenbar nach einem Herzinfarkt. Der 94-Jährige habe am Samstag in seinem Haus in der westlich von Paris gelegenen Stadt Rueil-Malmaison plötzlich über starke Erschöpfung geklagt, schrieb das Wochenmagazin "Le Point".
Die Nachrichtenagentur afp berichtete unter Berufung auf Le Pens Umfeld, er habe einen "leichten Herzinfarkt" erlitten. Seine Familie und Freunde seien bei ihm im Krankenhaus und "besorgt, aber ruhig", sagte demnach Le Pens Berater Lorrain de Saint Affrique. Die Zeitung "Le Figaro" berichteten über Le Pens Einweisung in ein Krankenhaus der Hauptstadtregion. Laut BFMTV schätzen die Ärzte seinen Gesundheitszustand als "ernst" ein.
Le Pen lieferte sich öffentliche Fehde mit seiner Tochter
Seine Tochter Marine Le Pen übernahm 2011 die Parteiführung von ihm und versucht seitdem, die Partei durch gemäßigteres Auftreten in Wählerschichten der bürgerlichen Rechten und der Mitte wählbar zu machen. Die Rechtspopulistin brach politisch mit ihrem Vater, nachdem dieser ihre Strategie wiederholt durchkreuzt hatte.
Die FN schloss Jean-Marie Le Pen schließlich 2015 aus, nachdem er die Ermordung von Juden in Gaskammern durch die Nazis mehrmals als "Detail der Geschichte" des Zweiten Weltkriegs verharmlost hatte. Er wehrte sich erbittert, warf seiner Tochter "Verrat" vor und lieferte sich eine öffentliche Dauer-Fehde mit ihr.
Vor Gericht setzte er durch, dass er zunächst den Titel als Ehrenvorsitzender behalten durfte. Später wurde ihm dieser aber gestrichen. Ein Jahr nach ihrer Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 2017 ließ Marine Le Pen die Partei dann in Rassemblement National umbenennen.
- Nachrichtenagentur dpa