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EU warnt vor Anschlägen mit nuklearen Stoffen: "Schmutzige Bomben"


"Schmutzige Bomben"
Bericht: EU warnt vor Gefahr von Anschlägen mit nuklearen Stoffen

Von t-online, mam

Aktualisiert am 27.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Explosion in der Ukraine: Die EU-Kommission fürchtet besonders den Einsatz "schmutziger Bomben".Vergrößern des Bildes
Explosion in der Ukraine: Die EU-Kommission fürchtet besonders den Einsatz "schmutziger Bomben". (Quelle: RIA Novosti/imago-images-bilder)

Durch den Krieg in der Ukraine seien chemisches und nukleares Material weniger gut geschützt, warnt die EU-Kommission – die Gefahr für Anschläge mit "schmutzigen Bomben" steige. In Berlin sieht man das anders.

Die EU-Kommission und mehrere Mitgliedsländer warnen offenbar, dass die Gefahr bestehe, dass es zu Anschlägen mit nuklearen, chemischen und biologischen Stoffen kommt. Das berichtet der "Spiegel". Demnach haben besonders Polen und Ungarn in einer Sitzung der zuständigen Arbeitsgruppe der EU-Staaten Alarm geschlagen, wie aus einem vertraulichen Protokoll hervorgehe.

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Der Krieg in der Ukraine mache chemische und nukleare Stoffe leichter verfügbar. Insbesondere in Krankenhäusern sei strahlendes Material nicht ausreichend gesichert, dasselbe gelte für die Atomruine Tschernobyl, hieß es in dem Bericht laut "Spiegel" weiter. Die Ruine war lange Zeit von russischen Truppen besetzt worden. Mittlerweile ist das Gebiet jedoch wieder unter ukrainischer Kontrolle.

EU fürchtet um "Schmutzige Bomben"

Ähnlich habe sich auch die EU-Kommission geäußert: Demnach könnte etwa radioaktives Cäsium-137, das in der Krebstherapie verwendet wird, aus ukrainischen Kliniken gestohlen und für sogenannte "schmutzige Bomben" verwendet werden. Von wem genau das Material gestohlen werden könnte, blieb zunächst unklar.

"Schmutzige Bomben" sind konventionelle Sprengköpfe, die neben dem eigentlichen Sprengstoff mit nuklearen Stoffen präpariert werden. Explodiert die Bombe, werden radioaktive Stoffe in der Umwelt verteilt. Je nachdem, welche nuklearen Stoffe verwendet werden, ist die Gefahr laut Bundesamt für Strahlenschutz unterschiedlich einzuschätzen. Bei Cäsium-137 etwa bestehe kaum eine Gefahr für die Bevölkerung. Anders sei das bei der Verwendung von Plutonium-239. Hier müssten Bereiche bereits wenige Meter vom Explosionsort entfernt evakuiert werden.

Berlin gibt Entwarnung

Ungarn habe laut dem Sitzungsprotokoll vor biologischen und chemischen Materialien gewarnt, die "in ihrer Wirkung durchaus mit militärischen Kampfstoffen vergleichbar" seien. Die Kommission habe kürzlich im Rahmen einer Studie eine Liste der gefährlichsten Chemikalien erstellt, darunter Cyanide und Phosphide. Die Behörde arbeite nun an einem Vorschlag, die Verbreitung dieser Stoffe zu beschränken. Er soll allerdings erst in der zweiten Jahreshälfte 2023 vorliegen.

In Berlin schätzt man die Lage dagegen entspannter ein: Deutschland erklärte gemeinsam mit den Niederlanden und Belgien bei dem Treffen in Brüssel, man habe derzeit "keine Erkenntnisse für eine erhöhte Bedrohungslage".

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