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Parlamentswahl in Kolumbien: Soldaten bei Anschlägen getötet


Während Parlamentswahl
Soldaten bei Anschlägen in Kolumbien getötet

Von dpa
Aktualisiert am 14.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Ivan Duque Marquez (m), Präsident von Kolumbien, gibt während Parlamentswahlen seinen Stimmzettel ab: Zehntausende Soldaten bewachten die Wahl.Vergrößern des Bildes
Ivan Duque Marquez (m), Präsident von Kolumbien, gibt während Parlamentswahlen seinen Stimmzettel ab: Zehntausende Soldaten bewachten die Wahl. (Quelle: Fernando Vergara/AP/dpa-bilder)

Zehntausende Soldaten bewachten die Parlamentswahl in Kolumbien, um Wähler und Kandidaten vor Angriffen zu schützen. Und dennoch: Zwei Personen sind bei Anschlägen durch Unbekannte ums Leben gekommen.

Am Tag der Parlamentswahl in Kolumbien sind mindestens zwei Soldaten bei Bombenanschlägen ums Leben gekommen. Die beiden Männer seien am Sonntag bei Explosionen in den Departements Caquetá und Meta getötet worden, teilten die Streitkräfte mit. Zwei weitere Soldaten wurden bei den Anschlägen verletzt.

Wer hinter den Angriffen steckte, war zunächst unklar. In dem südamerikanischen Land sind Guerillagruppen, Paramilitärs und kriminelle Banden aktiv. Insgesamt waren am Sonntag 73.000 Soldaten in Kolumbien im Einsatz, um Wähler und Kandidaten zu schützen.

Wahl galt als Stimmungstest für die Präsidentenwahl

Bei der Wahl wurden 188 Sitze im Abgeordnetenhaus und 108 Mandate im Senat neu vergeben – einige waren für bestimmte Gruppen und Minderheiten reserviert. Sechs Jahre nach dem Friedensabkommen zwischen der Regierung und der linken Guerillaorganisation Farc sollten in dem südamerikanischen Land nun auch die Opfer des jahrzehntelangen Bürgerkriegs eine Vertretung im Kongress erhalten. Bei der Abstimmung waren 16 Sitze im Abgeordnetenhaus für sie vorgesehen. Die früheren Mitglieder der Farc-Rebellen haben bereits seit 2018 garantierte Mandate im Parlament.

Die Wahl am Sonntag galt auch als Stimmungstest für die Präsidentenwahl in dem südamerikanischen Land am 29. Mai. Ersten Ergebnissen zufolge positionierte sich das linke Wahlbündnis Pacto Histórico im Abgeordnetenhaus und im Senat als stärkste Kraft vor der Konservativen und der Liberalen Partei.

Bei den innerparteilichen Nominierungen setzte sich der Ex-Guerillero und frühere Bürgermeister der Hauptstadt Bogotá, Gustavo Petro, als Kandidat des Pacto Histórico durch. Die ehemalige Farc-Geisel Ingrid Betancourt schrieb sich bereits vor wenigen Tagen 20 Jahre nach ihrer Entführung offiziell wieder als Kandidatin für die Grüne Partei ein. Der derzeitige Staatschef Iván Duque darf nicht mehr antreten, weil die Verfassung eine Wiederwahl nicht vorsieht.

Kriminelle Gruppen kontrollieren Teile des Landes

Kolumbien litt über 50 Jahre unter einem blutigen Bürgerkrieg mit rund 220.000 Toten und Millionen Vertriebenen. Nachdem die größte Guerillaorganisation Farc nach einem Friedensvertrag mit der Regierung 2016 offiziell die Waffen niedergelegt hatte, hat sich die Sicherheitslage zwar verbessert, allerdings werden immer noch große Teile des Landes von kriminellen Gruppen kontrolliert.

Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Instituts für Entwicklung und Frieden (Indepaz) 152 soziale Anführer und Menschenrechtsaktivisten in Kolumbien getötet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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