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Brief an Putin: Prominente fordern medizinische Hilfe für Nawalny


Brief an Putin
Prominente fordern medizinische Hilfe für Nawalny

Von dpa
17.04.2021Lesedauer: 2 Min.
Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny steht hinter einer Glasscheibe während einer Anhörung vor dem Bezirksgericht in Moskau.Vergrößern des Bildes
Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny steht hinter einer Glasscheibe während einer Anhörung vor dem Bezirksgericht in Moskau. (Archivbild). (Quelle: -/Babuskinsky District Court/AP/dpa./dpa)
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Moskau (dpa) - Mehr als 70 Prominente aus aller Welt haben in einem offenen Brief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin eine medizinische Behandlung für den im Straflager inhaftierten Kremlgegner Alexej Nawalny gefordert.

Darin heißt es mit Blick auf seine Erkrankung: "Als russischer Staatsbürger hat er das Recht, von einem Arzt seiner Wahl untersucht und behandelt zu werden." Der Appell wurde am Samstag in mehreren europäischen Tageszeitungen wie "Le Monde" abgedruckt.

Unterzeichnet haben ihn unter anderen die Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling, die drei Literatur-Nobelpreis-Trägerinnen Herta Müller, Louise Glück und Swetlana Alexijewitsch, Abba-Mitglied Björn Ulvaeus, die Schauspieler Benedict Cumberbatch und Kristin Scott Thomas sowie die Historiker Niall Ferguson und Simon Schama.

Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch warnte bei Facebook, dass der Oppositionspolitiker sterben könnte. Normalerweise sollte man vorsichtig mit dem Worten sterben sein. "Aber Alexej stirbt. In seinem Zustand ist es nur eine Frage von Tagen." An den Wochenenden könnten seine Anwälte keinen Kontakt aufnehmen. "Niemand weiß, was am Montag passiert", schrieb Jarmysch.

Nawalny befindet sich seit Tagen im Hungerstreik, um so einen Arztbesuch durchzusetzen. Ihm droht nun eine Zwangsernährung. Der 44-Jährige klagte zuletzt über Rückenleiden, Lähmungserscheinungen in den Gliedmaßen, Fieber und Husten. Seine Familie, Anwälte und Unterstützer zeigten sich besorgt.

Das Team um seine Ärztin Anastassija Wassiljewa warnte, dem 44-Jährige drohe ein Herzinfarkt. Es lägen die Ergebnisse der Blutuntersuchung des Oppositionellen vor. Die Kaliumwerte seien kritisch. Es sei nicht ausgeschlossen, dass es nun zu einem Nierenversagen oder zu Herzrhythmusstörungen kommen könne. In einem Brief an Russlands Gefängnischef forderte die Ärztin einmal mehr Zugang zu dem Oppositionellen.

Nawalny befinde sich in einem kritischen Zustand, heißt es auch in dem Schreiben an Putin. "Herr Präsident, wir fordern Sie auf, dafür zu sorgen, dass Alexej Nawalny unverzüglich die medizinische Behandlung und Pflege erhält, die er dringend benötigt - und ihm nach russischem Recht zusteht. Von Russland gewählt und als Garant des Gesetzes, ist es Ihre Aufgabe, dies zu tun."

Nawalny hatte im August einen Mordanschlag mit dem Nervengift Nowitschok überlebt und war in Deutschland behandelt worden. Er beklagt, dass der Einsatz des verbotenen chemischen Kampfstoffs gegen einen russischen Bürger in seiner Heimat nicht untersucht werde. Mehrere Labore in der EU hatten das Gift nachgewiesen.

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