Hindus gegen Muslime Schwere Ausschreitungen in Indien – viele Tote und Verletzte
Bei Straßenschlachten in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi sind mindestens 13 Menschen getötet und viele weitere verletzt worden. Es geht um ein neues Gesetz, das die muslimische Minderheit diskriminiert.
Bei erneuten Ausschreitungen wegen des umstrittenen Staatsbürgerschaftsgesetzes in Indien sind in der Hauptstadt Neu-Delhi mindestens 13 Menschen getötet worden. Mehr als 150 Menschen seien verletzt worden, sagte ein Krankenhausmitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP. Es würden immer noch Verletzte ins Krankenhaus eingeliefert, die meisten davon mit Schussverletzungen.
Am Montag waren Kundgebungen von Anhängern und Gegnern von Premierminister Modis umstrittener Reform des Staatsbürgerschaftsgesetzes in Neu-Delhi schon nach kurzer Zeit eskaliert. Es kam zu Straßenschlachten zwischen Hindus und Muslimen. Die gewaltsamen Zusammenstöße setzten sich trotz eines verhängten Versammlungsverbots am Dienstag fort. Örtliche Fernsehsender zeigten Aufnahmen von Plünderungen, ausgebrannten Fahrzeugen und Gebäuden. Mehrere Journalisten wurden von Banden angegriffen.
Muslime von neuem Gesetz ausgeschlossen
Die umstrittene Gesetzesreform ermöglicht den Angehörigen religiöser Minderheiten aus Bangladesch, Pakistan und Afghanistan, die vor 2015 ohne gültige Papiere ins Land kamen, eine vereinfachte Einbürgerung. Muslime sind jedoch davon ausgeschlossen. Kritiker werfen Modis hinduistisch-nationalistischer Partei BJP vor, die etwa 200 Millionen Muslime im Land zu diskriminieren. Seit der Verabschiedung des Gesetzes durch das Oberhaus im vergangenen Dezember kommt es immer wieder zu Protesten.
Die Ausschreitungen überschatteten den Staatsbesuch von US-Präsident Donald Trump in Indien. Bei dem Besuch ging es vor allem um die problematischen Handelsbeziehungen der beiden größten Demokratien der Welt. Es seien "enorme Fortschritte" hin zu einem bilateralen Freihandelsabkommen erzielt worden, sagte Trump, ließ aber offen, ob es überhaupt in naher Zukunft zu einem solchen Handelsvertrag kommt.
- Nachrichtenagentur AFP