Terrormiliz IS Video soll angeblich Enthauptung von Christen in Nigeria zeigen
Seit Jahren leidet der Nordwesten Nigerias unter dem Terror islamistischer Extremisten. An Weihnachten hat der regionale IS-Ableger ein Video veröffentlicht, das die Hinrichtung von Christen zeigen soll.
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat Provinz Westafrika (Iswap) hat eigenen Angaben zufolge elf Christen in Nigeria getötet. Am Freitag veröffentlichte die IS-Propagandaplattform Amaq ein Video, dass die Hinrichtung der Personen zeigen soll. Es handele sich um eine "Botschaft an die Christen in aller Welt", sagt ein maskierter Mann in dem einminütigen Video.
Der Maskierte in der Aufzeichnung sprach von einem Racheakt für den Tod von IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi, der Ende Oktober bei einem gezielten US-Militäreinsatz starb. Im Video ist zu sehen, wie eine der elf Personen von islamistischen Kämpfern erschossen, die anderen enthauptet werden.
Der IS in Nigeria spaltete sich 2016 von der Extremisten-Gruppe Boko Haram ab. Er ist mittlerweile zur dominierenden militant-islamischen Gruppe der Region aufgestiegen. In den vergangenen Monaten hatte Iswap die Angriffe auf Christen, Sicherheitskräfte und Hilfspersonal verstärkt. Die Kämpfer errichteten zudem Straßensperren und durchsuchten Häuser. Die Vereinten Nationen hatten am Dienstag das Vorgehen bewaffneter Gruppen im Nordosten Nigerias verurteilt.
Am vergangenen Sonntag tötete die Dschihadistenmiliz sechs Menschen und entführte fünf weitere, darunter zwei Entwicklungshelfer. Bei einem Angriff auf einen Militärkonvoi am selben Tag wurden sechs nigerianische Soldaten getötet.
Islamistische Milizen, allen voran Boko Haram, verüben seit zehn Jahren Gewalttaten im Norden Nigerias. Mehrfach nahmen die Extremisten dabei auch das Weihnachtsfest ins Visier. Am 24. und 25. Dezember 2011 starben bei mehreren Anschlägen in Nigeria knapp 40 Menschen. Insgesamt fielen dem Terror von Boko Haram bislang rund 36.000 Menschen zum Opfer, über zwei Millionen Menschen ergriffen die Flucht.
- Nachrichtenagenturen Reuters, AFP