Kontakt zu Salafisten Pariser Messerangreifer war Anhänger eines radikalen Islam
Nach dem Messerangriff im Pariser Polizeihauptquartier suchen Ermittler weiter nach dem Motiv des Angreifers. Er war zum Islam konvertiert und hatte Kontakt zu Radikalen.
Der Angreifer, der in der Pariser Polizeidirektion vier Menschen getötet hat, war nach Angaben der französischen Anti-Terror-Staatsanwaltschaft Anhänger einer radikalen Form des Islam. Der 45-jährige IT-Mitarbeiter sei vor rund zehn Jahren konvertiert. Er habe eine radikale Sichtweise des Islam vertreten und Kontakte zu Mitgliedern der radikalislamischen Salafistenbewegung gehabt, sagte Staatsanwalt Jean-François Ricard.
Zustimmung zum "Charlie Hebdo"-Attentat
Der Angreifer habe auch wegen seines Glaubens seine Kleidungsgewohnheiten umgestellt, den Kontakt zu Frauen geändert und gegenüber einem Kollegen Zustimmung zu dem islamistischen Attentat auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" im Januar 2015 geäußert. Unmittelbar vor seiner Tat habe er zwei Messer gekauft, eines aus Metall und eines aus Keramik. Seine Bluttat habe nur wenige Minuten gedauert.
Der langjährige Mitarbeiter des Polizeipräsidiums hatte am Donnerstag vier Kollegen erstochen und zwei weitere verletzt, bevor er von einem Polizisten erschossen wurde. Derzeit sucht die Polizei noch nach dem konkreten Motiv. Vor dem Angriff habe der Mann 33 Textbotschaften mit seiner Frau ausgetauscht, sagte der Staatsanwalt. Alle hätten religiöse Inhalte gehabt. Die Ehefrau des Mannes blieb am Samstag weiterhin in Gewahrsam, wie Justizkreise bestätigten. Sie sei aber bislang nicht als terrorverdächtig bekannt.
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Bei den Opfern handelt es um drei Männer und eine Frau. Die Anti-Terror-Fahnder der Staatsanwaltschaft hatten am Freitag die Ermittlungen übernommen. Die Messer-Attacke hatte in Frankreich Entsetzen und Trauer ausgelöst.
- Nachrichtenagenturen AFP, dpa, Reuters