Terror in Westafrika Sechs Tote bei Angriff auf Kirche in Burkina Faso
Der Westen Afrikas wird erneut von einem Überfall von Extremisten erschüttert. In Burkina Faso töteten Angreifer mehrere Menschen in einer Kirche. Kanzlerin Merkel war dort erst vor Kurzem zu Besuch.
Bewaffnete Angreifer haben in einer katholischen Kirche im westafrikanischen Burkina Faso sechs Menschen erschossen. Sie drangen während einer Messe am Sonntagmorgen in das Gotteshaus der Gemeinde Dablo im Norden des Landes ein und töteten unter anderen den Priester, wie Bürgermeister Ousmane Zongo der Nachrichtenagentur AFP sagte. Sicherheitskräfte sprachen von 20 bis 30 Angreifern. Es war der zweite tödliche Überfall auf eine Kirche binnen zwei Monaten.
Nach Angaben des Bürgermeisters der in der nördlichen Provinz Sanmatenga gelegenen Gemeinde erfolgte der Angriff gegen 09.00 Uhr (Ortszeit). Die Angreifer hätten auf die fliehenden Gläubigen geschossen und anschließend die Kirche, angrenzende Läden und ein Restaurant in Brand gesteckt. Daraufhin seien sie in ein Gesundheitszentrum eingedrungen und hätten auch dieses zerstört.
Die Sicherheitskräfte wurden nach eigenen Angaben gegen 10.00 Uhr verständigt. Sie schickten demnach zusätzliche Einsatzkräfte aus dem rund 45 Kilometer entfernten Barsalogho nach Dablo. Die Suche nach den Angreifern dauerte zunächst an.
"In der Stadt herrscht ein Klima der Angst", sagte Bürgermeister Zongo. Die Menschen hätten sich in ihre Häuser zurückgezogen, das öffentliche Leben sei zum Erliegen gekommen. "Die Stadt ist praktisch tot."
Kirchen wiederholt Ziel von Extremisten
Es war bereits der zweite Angriff in weniger als zwei Monaten auf eine Kirche in Burkina Faso, wo islamistische Gruppen seit 2015 immer häufiger tödliche Angriffe verüben. Ende März griffen Islamisten eine protestantische Kirche im Norden des Landes an und töteten fünf Menschen. Einen Monat später besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) das westafrikanische Land.
Der neuerliche Angriff erfolgte zwei Tage, nachdem vier Geiseln durch französische Spezialeinheiten im Norden Burkina Fasos befreit worden waren.
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Der westafrikanische Staat ist seit vier Jahren immer wieder Ziel islamistischer Anschläge. Zunächst konzentrierten sich die Angriffe auf den Norden des Landes. Inzwischen zielen sie zunehmend auf die Hauptstadt und den Osten ab. Seit 2015 sind knapp 400 bei Anschlägen gestorben. Angriffe galten nicht nur christlichen Kirchen oder Priestern, sondern auch muslimischen Geistlichen. Die Sicherheitskräfte des Staates sind nicht in der Lage, die Spirale der Gewalt zu stoppen.
- Nachrichtenagentur AFP