Geheimdienst MI5 warnt Terrorgefahr in Großbritannien groß wie nie
In eindringlichen Worten hat der Leiter des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5 vor einer nie dagewesenen Gefahr durch islamistische Terroristen in Großbritannien gewarnt. Es gebe einen "dramatischen Anstieg an Bedrohungen in diesem Jahr", sagte Andrew Parker bei einer Rede in London.
Derzeit liefen mehr als 500 Ermittlungen zu insgesamt etwa 3000 Menschen, die in extremistische Aktivitäten involviert seien, so Parker. Nie zuvor sei das Ausmaß der Ermittlungen des MI5 so groß gewesen. Grund sei die deutlich gestiegene terroristische Bedrohung.
Britische Sicherheitskräfte hätten in den vergangenen vier Jahren 20 islamistische Anschläge verhindert, davon allein sieben in den vergangenen sieben Monaten, sagte Parker. Der MI5-Chef warnte davor, dass Anschläge heutzutage sehr schnell ausgeführt werden könnten. Von der Planung bis zur Ausführung könne es manchmal nur wenige Tage dauern. Dies und das Ausnutzen gesicherter Orte im Internet erschwere die Arbeit der Sicherheitskräfte. Die Bedrohungslage sei so verschiedenartig, wie er es noch nie erlebt habe.
Zusätzlich zu den Extremisten, die derzeit überwacht werden, gebe es die mehr als 20.000 Menschen, die den Behörden wegen extremistischer Aktivitäten bekannt seien, sagte Parker. Hinzu kämen Rückkehrer aus Syrien und dem Irak. Parker betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit anderen europäischen Sicherheitsbehörden.
Großbritannien wurde in diesem Jahr bereits fünf Mal Ziel eines Anschlags - vier Mal in London und ein Mal in Manchester. Dabei wurden insgesamt 35 Menschen getötet. Wegen der Terrorgefahr gibt es im gesamten Land strenge Sicherheitsvorkehrungen.