Messerattacke in Hurghada Angreifer tötete im Auftrag des IS
Der Messer-Angreifer im ägyptischen Badeort Hurghada soll der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angehört haben. Er habe mit den Extremisten über das Internet in Kontakt gestanden und von ihnen den Auftrag erhalten, Ausländer anzugreifen.
Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Samstag aus Sicherheitskreisen in Kairo. Es handelt sich demnach um einen Studenten aus dem Norden Ägyptens. Eine offizielle Bestätigung für diese Angaben gab es zunächst nicht.
Ein Angreifer hatte am Freitag an einem Hotelstrand im beliebten Badeort Hurghada zwei deutsche Frauen mit einem Messer getötet und vier weitere Menschen verletzt. Von einem öffentlich zugänglichen Küstenstreifen aus war er an den Strand des Zahabia Hotels geschwommen. Dort ging er dann mit dem Messer auf Touristengruppen los.
Dem Manager eines betroffenen Hotels zufolge wollte der Mann noch mehr Menschen erstechen. Nach der Flucht vom Strand des Zahabia Hotels habe er auch im benachbarten Hotel "El Palacio" nach Gästen gestochen, sagte der Manager des Gästehauses, Khaled Taha, der dpa.
"Wir haben den Typen mit seinem Messer gestoppt", sagte Taha. Daran sei auch Sicherheitspersonal des Hotels beteiligt gewesen. Der Mann sei bewusstlos gewesen und vom Personal gefesselt worden. Taha äußerte die Vermutung, dass der Angreifer geistig verwirrt gewesen sei.
Hurghada ist wichtigstes Ziel für Tauchurlauber
Hurghada ist mit seinen mehr als 250 Hotelanlagen neben Scharm el Scheich das größte ägyptische Touristenzentrum am Roten Meer. Die Ferienregion ist auch bei deutschen Urlaubern beliebt. Der Badeort ist vor allem für seine durchgängig warmen Temperaturen und die faszinierende Unterwasserwelt bekannt, weshalb Hurghada als wichtigstes Ziel für Tauchurlauber am Roten Meer gilt.
Der Tourismus in Ägypten kämpft seit den gesellschaftlichen Unruhen und dem Sturz von Langzeitmachthaber Husni Mubarak im Jahr 2011 mit Problemen. Immer wieder kam es zu Anschlägen, die sich nicht nur gegen Sicherheitskräfte, sondern auch gegen Touristen richteten. Vor zwei Jahren stürzte zudem eine russische Passagiermaschine kurz nach dem Start aus dem Ferienort Scharm el Scheich über der Sinai-Halbinsel ab. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) behauptete später, das Flugzeug mit 224 Menschen an Bord durch eine Bombenexplosion zum Absturz gebracht zu haben.