Terroranschlag in Beirut Vater opfert sich selbst und rettet Dutzende Menschen
Der Terror in Paris ließ die Anschläge in Beirut, die sich nur rund 24 Stunden zuvor ereigneten, in den Hintergund geraten. Mindestens 40 Menschen kamen ums Leben, mehr als 200 wurden verletzt. Doch ohne das Eingreifen von Adel Termos läge die Opferzahl vermutlich weit höher, berichtet der "Focus". Sein Mut und seine Selbstlosigkeit kosteten dem Familienvater letztendlich das Leben.
Im Abstand von nicht einmal fünf Minuten hatten sich am Donnerstag zwei Selbstmordattentäter des Islamischen Staats (IS) in die Luft gesprengt. Zwei Männer hatten vor einem Einkaufszentrum im Viertel Burdsch al-Baradschne Sprengstoffgürtel gezündet. Die Extremisten des IS hatten geplant, weit mehr Menschen zu töten, doch Termos konnte ein größeres Blutbad verhindern.
Adel Termos war mit seiner kleinen Tochter unterwegs, als er die erste Detonation hörte. Chaos brach auf der Straße aus. Als Termos einen weiteren Selbstmordattentäter bemerkte, der gerade dabei war, sich mitten in eine Menschenmenge zu stellen, um eine zweite Bombe zu zünden, stürzte er sich auf ihn und warf den Terroristen zu Boden. Adel Termos starb durch die zweite Detonation - und rettete unzähligen Menschen das Leben.
Termos Tochter überlebte den Anschlag
"Hunderte Familien verdanken ihre Unversehrtheit seinem Opfer", sagte Elie Fares, ein Arzt und Blogger aus Beirut, der Termos Heldentat bei "Public Radio International" würdigte. In den sozialen Medien wird Adel Termos inzwischen als Held gefeiert. Sie wollen, dass er und die anderen Opfer nicht in Vergessenheit geraten. Adel Termos Tochter überlebte den Anschlag unverletzt.
Das Viertel, in dem das Attentat verübt wurde, ist eine Hochburg der schiitischen Hisbollah, deren Milizen in Syrien den IS bekämpfen. Premierminister Tammam Salam hat Staatstrauer im Libanon ausgerufen. Es waren die ersten Anschläge in den südlichen Stadtvierteln der libanesischen Hauptstadt seit Juni 2014. Damals hatte ein Selbstmordattentäter einen Sicherheitsbeamten getötet, als dieser versuchte ihn aufzuhalten. Zwischen Juli 2013 und Februar 2014 wurden in den Hisbollah-Hochburgen neun Anschläge verübt.
