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Russland: Korruption im Kreml – weiterer Verteidigungsvize vernommen


Korruption in Russland
Bericht: Russischer Verteidigungsvize im Visier

Von t-online, csi

Aktualisiert am 04.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ruslan Zalikow (Archivbild): Der erste russische Vize-Verteidigungsminister wurde offenbar vernommen. (Quelle: IMAGO/Vadim Savitsky/imago)
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Inmitten des Krieges in der Ukraine kämpft Russland nun offenbar mit Korruptionsproblemen bis in die Spitze des Verteidigungsministeriums. Der Inlandsgeheimdienst ermittelt.

Ende April wurde der russische Vize-Verteidigungsminister Timur Iwanow nach Korruptionsvorwürfen festgenommen, nun könnten diese Ermittlungen auch einen weiteren russischen Vize-Verteidigungsminister betreffen. Das berichtet das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf nicht näher bezeichnete russische Quellen.

Demnach wurde Ruslan Zalikow, der als erster stellvertretender Verteidigungsminister über Iwanow steht, vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB im Zusammenhang mit dem Fall Iwanow befragt. Bereits Ende April behauptete eine russische Insiderquelle dem Institute for the Study of War (ISW) zufolge, dass das russische Verteidigungsministerium Zalikow in den Ruhestand zwingen und die Behörden Strafanzeige gegen ihn erheben könnten. Unabhängig bestätigen konnte das ISW die Behauptungen jedoch nicht.

Zalikow ist wahrscheinlich die Nummer drei in der Hierarchie des russischen Verteidigungsministeriums – hinter Verteidigungsminister Sergei Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow, so das britische Verteidigungsministerium. Er gelte als Förderer von Iwanow und ist wie auch Iwanow bereits seit langem eng mit Schoigu verbunden.

Auch Finanzminister könnte verwickelt sein

Zalikow arbeitete unter Schoigu im Ministerium für Zivilschutz und Notsituationen, folgte ihm dann zunächst in das Gouverneursamt von Moskau und 2012 schließlich in das Verteidigungsministerium.

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Laut dem britischen Verteidigungsministerium besteht auch "die realistische Möglichkeit", dass die Ermittlungen gegen Iwanow den russischen Finanzminister Anton Siluanow ebenfalls betreffen könnten. Einige Quellen behaupten demnach, dass Bauunternehmen des Verteidigungsministeriums ein Haus für Siluanow gebaut haben.

Korruption in Russlands Machteliten weit verbreitet

Timur Iwanow wurde am Abend des 23. April festgenommen, weil er verdächtigt wird, Bestechungsgelder angenommen zu haben. Vollkommen überraschend kamen die Vorwürfe allerdings nicht: Bereits Ende 2022 tauchte der Name in einer Recherche des Teams vom mittlerweile verstorbenen Kremlgegner Alexej Nawalny auf.

Darin wurde Iwanow beschuldigt, mehrere Immobilien in und um Moskau mithilfe von Vertragsarbeitern des Verteidigungsministeriums gebaut und repariert zu haben. Zudem wurde ihm "Korruption während des Baus in den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine" vorgeworfen. Mehr zu den Vorwürfen gegen Iwanow lesen Sie hier.

Korruption ist in den russischen Machteliten weit verbreitet und wird meist toleriert. In der Anfangszeit des Krieges in der Ukraine soll Korruption auch für abgelaufene Rationspakete, minderwertige Reifen verantwortlich sein. Auch über die Veruntreuung von Treibstoff wurde berichtet, so das britische Verteidigungsministerium.

Verwendete Quellen
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