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Iran: Anwalt erwartet Revision des Todesurteils gegen Rapper


Tumadsch Salehi
Iran: Anwalt erwartet Revision des Todesurteils gegen Rapper

Von dpa
27.04.2024Lesedauer: 1 Min.
Solidarität für Tumadsch SalehiVergrößern des Bildes
Solidaritätsaktion für den iranischen Rapper Tumadsch Salehi in Berlin (Archivbild). (Quelle: Paul Zinken/dpa/dpa-bilder)

Der Rapper Tumadsch Salehi ist im Iran wegen "Korruption auf Erden" zum Tode verurteilt worden. Beobachter glauben an eine Revision des Richterspruchs.

Der Anwalt des iranischen Rappers Tumadsch Salehi rechnet mit einer Revision des Todesurteils gegen seinen Mandanten. "Wir haben eine 20-tägige Frist und wir werden diese Zeit nutzen, um Gerechtigkeit in diesem Fall walten zu lassen", sagte sein Verteidiger Mostafa Nili in einem Interview in der Samstagausgabe der Tageszeitung "Etemad".

Ein Revolutionsgericht in der zentraliranischen Stadt Isfahan hatte Salehi am Mittwoch zum Tode verurteilt. Die Anklage gegen ihn war "Korruption auf Erden", auf die gemäß islamischer Rechtsauffassung das Todesurteil steht. Den Verteidigern wurde jedoch seitens der Justiz erlaubt Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen. Das Urteil löste sowohl im In- als auch Ausland eine Welle der Empörung aus.

Beobachter in Teheran gehen von einer Revision aus. Ihrer Ansicht nach sei das Todesurteil gegen den Rapper eine Abschreckungspolitik des Systems, um die erneuten Kopftuchkontrollen besser umzusetzen und Frauen von neuen Protesten abzuhalten.

Salehi war während der Frauenbewegung und Protestwelle im Herbst 2022 festgenommen und später zunächst zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Zwischenzeitlich hieß es, der Musiker könne auf eine Begnadigung hoffen. Der Rapper hatte in der Vergangenheit mit seinen kritischen Texten soziale und politische Missstände in dem Land angeprangert. In den sozialen Medien solidarisierte er sich früh mit den Demonstranten, die gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem protestierten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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