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Iran: Haftstrafe für Grammy-Preisträger wegen regimekritischen Liedern


Wegen regimekritischer Lieder
Fast vier Jahre Haft für iranischen Grammy-Preisträger

Von dpa
01.03.2024Lesedauer: 1 Min.
Proteste gegen die Staatsführung des Iran in Washington (Archivbild): Unter dem Motto "Women, Life, Freedom" kam es weltweit zu Prosteten gegen die Ungleichbehandlung von Frauen im Iran.Vergrößern des Bildes
Proteste gegen das iranische Regime (Symbolbild): Shervin Hajipour widmete sich in seinem bekannten Stück "Baraye" der repressiven Politik des iranischen Regimes. (Quelle: IMAGO/Allison Bailey)

Der iranische Grammy-Preisträger Shervin Hajipour soll zu einer Haftstrafe verurteilt worden sein. Nun soll er Musik über die "Verbrechen der USA gegen die Menschlichkeit" produzieren.

Der iranische Grammy-Preisträger Shervin Hajipour ist nach eigenen Angaben zu drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden. Zudem sei ein zweijähriges Ausreiseverbot verhängt worden, teilte der 26 Jahre alte Sänger am Freitag auf seiner Instagram-Seite mit.

Ein Gericht ordnete demnach zudem an, dass der Sänger Musik über "Amerikas Verbrechen gegen die Menschlichkeit" produzieren muss. Von der Justiz gab es zunächst keine Berichte über das Urteil. Im Iran gelten die meisten Gerichtsprozesse als Scheinprozesse. Mehr dazu lesen Sie hier.

Hajipour wurde mutmaßlich zu Entschuldigung genötigt

Hajipour hatte während der Protestwelle im Herbst 2022 Millionen Menschen weltweit mit seiner Ballade "Baraye" ("Für") berührt. Darin gab der Künstler den Menschen, die damals im Iran gegen die repressive Politik auf die Straße gingen, eine Stimme. Kurz nach Veröffentlichung wurde der Sänger festgenommen und musste sich – wahrscheinlich unter massiver Einschüchterung – dafür entschuldigen.

Vor rund einem Jahr wurde das Lied mit einem Grammy ausgezeichnet. Im Januar veröffentlichte Hajipour erstmals nach "Baraye" wieder einen neuen, kritischen Song.

Schwerste Protestwelle in der Geschichte des Iran

Im Herbst 2022 hatte der Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini die bislang schwersten Proteste in der Geschichte der Islamischen Republik ausgelöst. Monatelang gingen vor allem junge Menschen auf die Straßen, um gegen das islamistische Herrschaftssystem zu demonstrieren.

Amini war nach einem mutmaßlich gewaltsamen Zusammenstoß mit den berüchtigten Sittenwächtern ins Koma gefallen und kurz darauf verstorben. Der Staat reagierte mit äußerster Härte auf die Proteste.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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