Konflikt im Südkaukasus Gefecht zwischen Armenien und Aserbaidschan – Tote
Zwischen Aserbaidschan und Armenien flammen immer wieder Kämpfe auf. Nun beschuldigt Aserbaidschan sein Nachbarland einer Provokation. Auf armenischer Seite gab es Tote.
Im Grenzgebiet zwischen den verfeindeten Südkaukasus-Republiken Armenien und Aserbaidschan ist es zu Gefechten mit mehreren Toten gekommen. Aserbaidschanische Truppen hätten am Dienstagmorgen Positionen unweit des Dorfes Nerkin Hand im Süden Armeniens beschossen und so vier armenische Soldaten getötet und einen weiteren verletzt, teilte das Verteidigungsministerium in Eriwan mit.
Das armenische Außenministerium warf dem Nachbarland vor, "Vorwände für eine Eskalation an der Grenze" zu suchen. Das autoritär geführte Aserbaidschan beschuldigte Armenien einer "Provokation" im Grenzgebiet und sprach von einem Verletzten in den eigenen Reihen. Auf weitere "Provokationen" werde man von nun an mit "ernsteren und entschiedeneren Maßnahmen" reagieren, hieß es. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.
Vorfälle schüren Ängste vor einem großen Krieg
Zwischen den beiden Staaten, die beide einst Teil der Sowjetunion waren, flammen immer wieder Kämpfe auf. Bis vor Kurzem ging es dabei oft um die Konfliktregion Berg-Karabach. Die mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region wurde jedoch im vergangenen Herbst von Aserbaidschan komplett erobert. Mehr als 100.000 Armenier flohen damals vor der anrückenden aserbaidschanischen Armee. Armenien sprach von einer "ethnischen Säuberung".
Vorfälle wie das Gefecht im Grenzgebiet am Dienstag schüren bei vielen Armeniern Ängste, Aserbaidschan könne einen großen Krieg gegen armenisches Kernland planen, um so einen direkten Zugang zur im Süden gelegenen aserbaidschanischen Exklave Nachitschewan zu erzwingen. Aserbaidschanische Politiker deuteten entsprechende Pläne in der Vergangenheit an. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters