Nigel Farage tritt aus seiner Partei aus "Schweren Herzens verlasse ich die Ukip"
"Nicht die Brexit-Partei, die unser Land so dringend benötigt": Der ehemalige Chef der EU-feindlichen britischen Ukip-Partei will sein Parteibuch zurückgeben.
Der britische Rechtspopulist Nigel Farage hat seinen Austritt aus der Ukip-Partei verkündet. "Schweren Herzens verlasse ich die Ukip", schrieb der EU-Abgeordnete in einem am Dienstag veröffentlichten Gastbeitrag für den "Daily Telegraph". Die Ukip sei "nicht die Brexit-Partei, die unser Land so dringend benötigt".
Er begründete den Schritt mit Unzufriedenheit über die Richtung, die Ukip in den vergangenen Monaten eingeschlagen habe. Die Partei öffne sich immer stärker extremistischen und rassistischen Kräften.
Farage, der die Ukip 1993 mit gegründet hatte und mehrere Jahre als Parteichef führte, war einer der Hauptinitiatoren des Referendums über den Austritt Großbritanniens aus der EU. Nach dem erfolgreichen Brexit-Votum im Jahr 2016 gab er den Parteivorsitz ab.
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Seitdem steckt die Partei in der Krise. Bei der britischen Parlamentswahl im Juni 2017 verlor die Ukip ihren einzigen Sitz im Unterhaus. Zudem wurde die Partei durch ein Führungschaos geschwächt. Nach einer Reihe von Wechseln an der Ukip-Spitze übernahm im April der EU-Abgeordnete Gerard Batten den Posten. Farage überwarf sich kürzlich mit der Parteiführung, als Batten den Gründer der rechtsextremen English Defence League, Tommy Robinson, zu seinem persönlichen Berater ernannte.
- Nachrichtenagentur dpa, afp