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Zoff um Tiroler Lkw-Blockade: Verkehrsminister Scheuer sagt Brenner-Gipfel ab


Zoff um Österreichs Autobahnen
Lkw-Blockade – Scheuer sagt Brenner-Gipfel ab

Von dpa
07.06.2018Lesedauer: 2 Min.
Lastwagen-Stau auf der A 8 bei Rosenheim: Bei der Blockabfertigung lässt Österreich nur noch eine begrenzte Zahl von Lkw über die Grenze.Vergrößern des Bildes
Lastwagen-Stau auf der A 8 bei Rosenheim: Bei der Blockabfertigung lässt Österreich nur noch eine begrenzte Zahl von Lkw über die Grenze. (Quelle: Josef Reisner/dpa)

Um seine Autobahnen zu entlasten, bremst Österreich die Lkw-Abfertigung an der Grenze aus. Das sorgt für Stau in Bayern und für Zoff zwischen Wien und Berlin. Jetzt zieht der Verkehrsminister eine Konsequenz.

Angesichts verhärteter Fronten im Streit um Österreichs Lkw-Blockaden hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) seine Teilnahme am Brenner-Gipfel nächste Woche in Bozen abgesagt. Nach einem Gespräch mit Österreichs Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) sei klar, "dass das Land Tirol an einer kurzfristigen Lösung der Verkehrssituation an der deutsch-österreichischen Grenze nicht interessiert ist und an den Belastungen durch die Blockabfertigung festhält", teilte Scheuers Ministerium mit.

Um die eigenen Autobahnen zu entlasten, fährt Tirol immer wieder die Zahl der Abfertigungen an der bayerisch-österreichischen Grenze drastisch zurück. Bei den so genannten Blockabfertigungen dürfen nur 250 Lastwagen pro Stunde einreisen. Auf deutscher Seite bilden sich dann regelmäßig kilometerlange Staus.

Scheuer habe Hofer am Rande des EU-Verkehrsministerrates getroffen und danach entschieden, dass seine Teilnahme am Brenner-Gipfel keinen Sinn mache, hieß es. Die deutsche Seite werde beim Gipfel aber dabei sein, um einen Aktionsplan zu unterzeichnen. Deutschland wolle Verbesserungen auf dieser wichtigen europäischen Verkehrsader. "Wir wollen in Europa Lösungen für den freien Warenverkehr und nicht regionale Engstirnigkeit", sagte Scheuer.

Transitverkehr ist Thema beim Brenner-Gipfel

Am 12. Juni wollen sich Vertreter Deutschlands, Österreichs und Italiens sowie der betroffenen Regionen in Bozen zum zweiten Mal zu einem Brenner-Gipfel treffen und gemeinsam Lösungen zur Eindämmung des ständig wachsenden Transitverkehrs suchen. Vor allem soll es um die Stärkung des Schienengüterverkehrs gehen.

Bei einem ersten Treffen im Februar in München hatten sich die Teilnehmer darauf verständigt, möglichst noch in diesem Jahr mehr Güter auf die Schiene zu bringen. Arbeitsgruppen sollten Vorschläge erarbeiten, wie bestehende Schienenkapazitäten genutzt und die Verlagerung auf die Bahn attraktiver gemacht werden könnten.

Zahl der Lastwagen steigt rasant

Die Brenner-Route ist eine der meistbefahrenen Alpen-Transitstrecken. An die 2,25 Millionen Lastwagen kamen 2017 nach Tiroler Angaben an der Zählstelle in Schönberg vorbei, acht Prozent mehr als im Jahr zuvor – und in diesem Jahr sind es demnach nochmals um die 13 Prozent mehr.

Um die eigene Autobahn zu entlasten, verschärfte Tirol seine Blockabfertigungen; mehr als zwei Dutzend Mal sind sie in diesem Jahr angekündigt. Allein in den Pfingstferien bremste Tirol an sieben Tagen morgens den Lastwagenverkehr aus.

Verwendete Quellen
  • dpa
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