Nach Wahlniederlage Le Pen wieder Chefin der Front National
Nach ihrer Niederlage bei der Präsidentschaftswahl wird die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen wieder die Spitzenkandidatin der Front National.
Das teilte der FN-Interimsvorsitzende Steeve Briois über den Kurzbotschaftendienst Twitter mit. "Kurs auf die Parlamentswahl", schrieb der Europaabgeordnete und Bürgermeister der FN-Hochburg Hénin-Beaumont - Le Pen wird ihre Partei in die Wahl zur Nationalversammlung im Juni führen.
Amt zwischenzeitlich pausiert
Die Rechtspopulistin hatten den Front-National-Vorsitz nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am 23. April vorübergehend niedergelegt. Sie wollte nach eigenen Angaben "über den Parteiinteressen" stehen und in der Stichwahl vom 7. Mai möglichst viele Franzosen hinter sich vereinen.
In der Stichwahl unterlag sie schließlich mit knapp 34 Prozent dem unabhängigen Pro-Europäer Emmanuel Macron. Sie erzielte zwar ein Rekordergebnis für die Front National, zugleich war der Ausgang der Wahl aber eine Enttäuschung für die Rechtspopulisten: Le Pen hatte 40 Prozent oder mehr anvisiert.
Bei der Front National führte das zu teils heftigen Auseinandersetzungen über den Kurs der Partei. Kritik wurde insbesondere an Le Pens eurokritischem Wahlkampf laut. Die Rechtspopulistin hatte mit ihrer Forderung nach einem Austritt aus der Eurozone viele Wähler abgeschreckt.
Nichte Le Pens zurückgetreten
Le Pens Nichte Marion Maréchal-Le Pen erklärte nach der Präsidentschaftswahl ihren vorübergehenden Rückzug aus der Politik. Die 27-Jährige erklärte dies mit privaten und beruflichen, nicht politischen Gründen. Beobachter werteten den Schritt aber als Zeichen der Spannungen innerhalb der FN.