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Migration: Mehr als 180.000 Menschen flohen 2023 übers Mittelmeer


Die meisten kommen in Italien an
Mehr als 180.000 Menschen flohen in diesem Jahr übers Mittelmeer

Von dpa
29.09.2023Lesedauer: 2 Min.
EUROPE-MIGRANTS/MSFVergrößern des Bildes
61 Migranten fahren in einem Holzboot übers Mittelmeer: Mehr als 2.500 Menschen gelten in diesem Jahr bereits als vermisst. (Quelle: DARRIN ZAMMIT LUPI/Reuters)
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In Italien sind in diesem Jahr bereits 80 Prozent mehr Menschen angekommen als im vergangenen Jahr. Die meisten Boote legen in Tunesien ab.

Dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zufolge sind in diesem Jahr bereits etwa 186.000 Menschen über das Mittelmeer in Europa angekommen. Mit 130.000 Personen seien die meisten in Italien registriert worden. Das entspreche einem Anstieg von 83 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum. Dies erklärte die Direktorin des UNHCR-Büros in New York, Ruven Menikdiwela, am Donnerstag (Ortszeit) im UN-Sicherheitsrat.

Die Zahl der Vermissten und Toten im Zeitraum von Anfang Januar bis zum 24. September liege bei mehr als 2.500 Menschen, hieß es. Die internationale Migrationsorganisation IOM hatte kürzlich bereits von mehr als 2.700 Toten und Vermissten gesprochen. IOM zufolge stieg neben der Migration nach Italien auch jene nach Griechenland stark an – die aktuellen Zahlen seien aber nicht mit jenen sehr hohen von 2015 zu vergleichen. Die Ankünfte in Spanien lägen im Jahresvergleich dagegen auf ungefähr demselben Niveau.

Sicherheitslage verschlechtert sich

Laut Vereinten Nationen legten die meisten Migrantinnen und Migranten mit mehr als 100.000 aus Tunesien ab, gefolgt von Libyen mit mehr als 45.000. Neben Italien, Griechenland und Spanien steuerten die Boote auch Zypern und Malta an. Der starke Anstieg von Überfahrten hatte zuletzt zu Spannungen innerhalb der EU über Maßnahmen für ihre Begrenzung gesorgt.

Laut Menikdiwela seien die hohen Migrationszahlen aus Tunesien auch auf eine "Unsicherheit unter den Flüchtlingen nach Vorfällen rassistisch motivierter Angriffe und Hassreden" sowie kollektiven Abschiebungen aus Libyen und Algerien zurückzuführen. "Dies geschieht vor dem Hintergrund einer Verschlechterung der Sicherheitslage in mehreren Nachbarländern von nordafrikanischen Staaten."

In Europa gab die Bundesregierung derweil nach wochenlanger Blockade ihren Widerstand gegen ein Kernelement der geplanten EU-Asylreform auf. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) kündigte am Donnerstag bei einem EU-Treffen in Brüssel an, dass die Koalition aus SPD, Grünen und FDP einem neuen Textvorschlag zur sogenannten Krisenverordnung zustimme. "Obwohl wir noch weiteren Änderungsbedarf hätten und auch darüber hinaus, werden wir heute unserer Verantwortung gerecht", erklärte sie. Mehr dazu lesen Sie im t-online-Interview mit Nancy Faeser.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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