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Bericht: Deutschland will Hilfen für Afghanistan wieder aufnehmen


Projekte für Frauen und Mädchen
Bericht: Deutschland will Afghanistan-Hilfen wieder aufnehmen

Von reuters, afp, t-online
Aktualisiert am 14.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Frau, die in Kabul an einem Teppich arbeitet: Die wirtschaftliche Situation in Afghanistan und die Lage der Frauen haben sich seit der Machtübernahme der Taliban massiv verschlechtert.Vergrößern des Bildes
Eine Frau arbeitet in Kabul an einem Teppich: Die wirtschaftliche Situation in Afghanistan und die Lage der Frauen haben sich seit der Machtübernahme der Taliban verschlechtert. (Quelle: Xinhua/Saifurahman Safi/imago-images-bilder)

Deutschland will offenbar wieder Entwicklungsprojekte in Afghanistan finanzieren. Die Voraussetzung dafür ist, dass Mädchen und Frauen davon profitieren.

Die Bundesregierung will nach einem Medienbericht einen großen Teil der im vergangenen Jahr eingestellten Afghanistan-Hilfen wieder aufnehmen. Die zuständige Behörde knüpft die Hilfen aber an Bedingungen. Nur Projekte, die Frauen und Mädchen unterstützen, sollten gefördert werden, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) am Dienstagabend unter Berufung auf ein internes Schreiben des Entwicklungshilfeministeriums. Deutschland hatte die Hilfen gestoppt, nachdem die radikalislamischen Taliban ein Arbeitsverbot für Frauen in humanitären Organisationen verhängt hatten.

Die Leitlinie in dem Schreiben des Entwicklungsministeriums laute "von Frauen für Frauen", berichtete das Blatt. Vorhaben, von denen Frauen nicht profitierten, sollten kein Geld bekommen. Deshalb würden etwa 15 Prozent der früher geförderten Projekte nicht reaktiviert. Das Ministerium begründe die Wiederaufnahme der Hilfen unter anderem damit, dass Frauen und Mädchen doppelt bestraft würden, wenn man das entwicklungspolitische Engagement auch in Bereichen aussetzen würde, in denen Frauen beschäftigt und erreicht werden könnten. Man wolle nicht den Fehler wiederholen, die humanitäre Krise durch einen vollständigen Rückzug noch weiter zu verschärfen, heißt es in dem von der "SZ" zitierten Schreiben weiter.

Beschäftigungsverbot für Frauen

Nach der erneuten Machtübernahme der Taliban im August 2021 konzentrierte sich das deutsche Engagement bereits hauptsächlich auf Projekte, die Frauen und Mädchen fördern. Im Dezember verhängten die Taliban ein Arbeitsverbot für Frauen in humanitären Organisation und Deutschland setzte einen Großteil aller finanzierten Projekte mit der Begründung aus, ohne weibliche Mitarbeiter könnten die Organisationen nicht arbeiten. Mittlerweile haben die Taliban das Beschäftigungsverbot für Frauen zumindest im Gesundheitsbereich gelockert.

Die wirtschaftliche Situation in Afghanistan und die Lage der Frauen haben sich seit der Machtübernahme der Taliban massiv verschlechtert. Fast die Hälfte der Bevölkerung, 23 Millionen Menschen, sind von Hunger bedroht. Im streng konservativ-islamischen Afghanistan haben nur weibliche Helferinnen Zugang zu bedürftigen Frauen. Für Tausende Afghaninnen war die Arbeit in den laut offiziellen Angaben rund 1260 NGOs im Land die einzige Möglichkeit, Geld zu verdienen, mit dem sie häufig ganze Großfamilien ernährten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und Reuters
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