Sicher fahren im Winter Was wir beim Bremsen meistens falsch machen
Behutsam und umsichtig fahren, größere Abstände einhalten – das alles ist bekannt. Aber ein Irrtum ums Autofahren im Winter hält sich beharrlich. Und er dreht sich ausgerechnet um das sichere Bremsen.
In den Wintermonaten sind die Straßenverhältnisse meist komplett andere als in der übrigen Zeit des Jahres. Darauf müssen Autofahrer gefasst sein. Eine wichtige Regel gilt insbesondere in der kalten Jahreszeit – und ausgerechnet sie wird häufig nicht befolgt.
Behutsam mit Gas und Bremse – aber nicht immer
Gefühlvoll Gas geben, vorausschauend fahren: Im Winter ist generell eine ruhige Gangart angesagt. Durch hastige Lenkbewegungen etwa könnte sonst das Auto schnell ins Schleudern geraten. Und wenn sich die Straßenverhältnisse nicht gut einschätzen lassen, halten Sie kurz an und prüfen Sie mit den Schuhen den Straßenbelag. Falls das nicht möglich ist, machen Sie auf freier Strecke einen kurzen Bremstest.
Ganz wichtig
Vergewissern Sie sich vorher gründlich, dass Sie niemanden gefährden (auch per Rückspiegel!), und bremsen Sie behutsam bei moderatem Tempo.
Wenn es sein muss: voll auf die Bremse gehen
Gerade ums Bremsen dreht sich aber ein Irrtum, vor dem Experten immer wieder warnen: Viele Autofahrer haben nämlich Angst vor einer Vollbremsung auf Eis oder Schnee. Gerade das beherzte Bremsen ist aber häufig die einzige Möglichkeit, um Schlimmeres zu verhindern. Und dann ist die Vollbremsung genau das Richtige: Die Elektronik des Antiblockiersystems (ABS) greift ein und bringt das Auto sicher zum Stillstand; dabei bleibt es lenkbar und kann einem Hindernis ausweichen.
So kommen Sie sicher durch Kurven
Insbesondere Kurven mit nassem oder vereistem Straßenbelag haben im Winter ihre Tücken. Gerade hier gilt: sanft beschleunigen, behutsam und gleichmäßig lenken, nicht stark beschleunigen – und nicht die Reifen blockieren lassen. Sonst verlieren Sie schnell die Kontrolle und kommen dem Straßengraben bedenklich nahe.
Und wenn das Auto doch ins Rutschen gerät: sofort die Kupplung durchtreten. Dadurch lässt sich das Auto in vielen Fällen zurück in die Spur bringen.
Solche Manöver lassen sich übrigens bei einem Fahrsicherheitstraining üben. Die Erfahrung zeige, dass Teilnehmer anschließend wesentlich sicherer fahren, sagt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR). Die Trainings finden in sogenannten Fahrsicherheitszentren statt, die von den Landesverkehrswachten und den großen Verkehrsclubs betrieben werden. Ein Kurs kostet ab etwa 100 Euro.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn