Wildtiere sollen abgeschreckt werden Dafür sind diese blauen Reflektoren gedacht
Wofür Leitpfosten am Straßenrand gebraucht werden, weiß sicher jeder Verkehrsteilnehmer. Die Pfähle mit weißen Reflektoren sollen die Fahrbahn abgrenzen und so in der Dunkelheit, bei Nebel oder Schnee die Orientierung erleichtern.
Seit einiger Zeit werden sie auch mit speziellen blauen Reflektoren ausgestattet. Diese Reflektoren dienen aber nicht der besseren Orientierung auf der unbeleuchteten Fahrbahn. Sondern sie sollen beispielsweise Rehe, Hirsche und Wildschweine davon abhalten, auf die Straße zu laufen, wenn sich ein Fahrzeug nähert.
Leitpfosten mit blauem Reflektor soll Wild abschrecken
Das Prinzip ist einfach: Wenn das Licht der Scheinwerfer auf die Reflektoren der Leitpfosten trifft, strahlen die gekrümmten Reflektoren blaues Licht in einem breiten Winkel ab. Das blaue, in den seitlichen Straßenraum gestreute Licht wiederum schreckt die Wildtiere ab. Sie schätzen es als unruhig und gefährlich ein.
Während herkömmliche Methoden wie das Aufhängen von CDs in Bäumen, Duftzäune oder rote Reflektoren die Tiere nicht von der Fahrbahn fernhalten, scheuen Wildtiere nachweislich vor blauem Licht zurück. Vermutlich weil ihre auf das Sehen in Dämmerung und Dunkelheit spezialisierten Augen nicht über Rezeptoren für rotes Licht verfügen.
Gehen Wildunfälle wirklich zurück?
Ein Forschungsprojekt von ADAC und Deutschem Jagdverband konnte 2011 nachweisen, dass sich Wildunfälle mithilfe der blauen Reflektoren um bis zu 80 Prozent reduzieren lassen. Entsprechend werden immer mehr gefährdete Straßen damit ausgestattet. Es gibt allerdings auch Studien, die keinen oder nur wenig Nutzen in den Reflektoren sehen.