Leichtgewicht für Höhenmeter Pinarello Nytro: Neues E-Rennrad aus Italien
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nicht erst seit dem Fuentes-Dopingskandal weiß man: Rennradprofis greifen gerne auf Hilfsmittel zurück. Künftig können auch Hobbyfahrer mehr aus sich rausholen, ganz ohne Training oder verbotene Aufputschmittel.
Eigentlich sind Rennräder reine Sportgeräte, mit denen motivierte Biker ihre Leistungsfähigkeit beweisen sowie ihre Fitness und Muskeln stählen wollen. Eine Elektrifizierung des Antriebs ist da eigentlich ein Sakrileg. So als würde sich ein Sportschwimmer bei der Jagd nach einer neuen Bestzeit von einem Jetantrieb durchs Becken ziehen lassen. Und doch wittert die Fahrradbranche jetzt das große Geschäft mit Rennrädern, die elektrisch unterstützt werden.
Ein solches Bike hat ausgerechnet der italienische Fahrradhersteller Pinarello auf die Räder gestellt. Pinarello dürfte zumindest Radsportbegeisterten unter anderem dank zahlreicher Tour-de-France-Siege ein Begriff sein. Künftig können Freizeit-Froomes ihren Idolen am Mont Ventoux nacheifern, ohne dabei ins Schwitzen zu kommen.
Nytro: Leichtbau-Renner mit E-Antrieb
Nytro heißt die Schönheit, die in ihrem aerodynamisch optimierten Carbon-Rahmen neben einer Batterie auch einen E-Antrieb versteckt. Auf den ersten Blick deutet eigentlich nichts darauf hin, dass dieser mit Bremsscheiben bestückte Leichtbau-Renner im Kern ein Pedelec ist.
Dies hat das Nytro dem noch neuen Evation-Antrieb des Münchener Start-ups Fazua zu verdanken. Der Clou: Batterie und Motor bilden eine Einheit, die komplett im Rahmenunterrohr steckt und zudem herausnehmbar ist.
Von dort aus überträgt eine kleine E-Maschine ihre Kraft direkt auf ein spezielles Tretlager, um so über den klassischen Kettenantrieb mit Kettenschaltung das Hinterrad anzutreiben.
Die E-Antriebskomponenten fallen als solche kaum ins Auge, zumal keine Kabel und Leitungen den Anblick stören. Und die Antriebseinheit ist leicht: Laut Pinarello wiegt das Fazua-System lediglich 4,7 Kilogramm, das gesamte Fahrrad ist 13 Kilogramm leicht.
Drei E-Stufen: Breeze, River und Rocket
Über eine kleine Schaltereinheit am Lenker kann der Fahrer zwischen drei Unterstützungsstufen des E-Antriebs wählen: Breeze (bis 125 Watt), River (bis 250 Watt) und Rocket (bis 400 Watt). Zudem mobilisiert der Motor ein ordentliches Drehmoment von 60 Newtonmeter.
Unterstützen soll die E-Maschine den Fahrer vor allem bei quälenden Anstiegen auf längeren Bergtouren. Entsprechend bietet die 252-Wh-Batterie eine Reichweite von 70 Kilometer beziehungsweise 1.400 Höhenmetern.
Damit steht das Nytro aber nicht im totalen Widerspruch zur reinen Sportlehre, denn immerhin lässt sich der E-Antrieb auch deaktivieren. Darüber hinaus soll man auch problemlos schneller als Tempo 25 fahren können, denn jenseits dieser Geschwindigkeit koppelt sich der E-Motor vom Antrieb ab. Wer also richtig schnell fahren will, muss beim Nytro nicht wie bei den meisten anderen Pedelecs gegen den Widerstand der E-Maschine arbeiten.
Das kostet das Elektrobike
Die Serienfertigung des Nytro ist bereits angelaufen. Anfang 2018 kann man die "Mogel"-Maschine kaufen, für etwas über 6.000 Euro. Es gibt nur ein Standardmodell, der Kunde kann lediglich zwischen fünf Rahmengrößen wählen.
Quelle:
- Spot Press Services