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Blitzeis – Was Radfahrer dann tun sollten


Schnee und Blitzeis
Was Radfahrer jetzt unbedingt tun müssen

Von dpa, mab

Aktualisiert am 16.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Verschneite Straßenszene: Ein Radfahrer am Erfurter Fischmarkt beim ersten Schnee des Jahres 2021 am 3. Januar.Vergrößern des Bildes
Radfahren im Winter: Bei Schnee und Blitzeis wird es besonders heikel. (Quelle: Jacob Schröter/imago-images-bilder)

Ob Schneetreiben oder Glätte: Gerade Radfahrer sind dann besonders gefährdet. Was tun im Sattel, wenn der Weg plötzlich zur Rutschbahn wird?

Viele Radfahrer sitzen das ganze Jahr über im Sattel. Denn mit den richtigen Vorkehrungen lässt sich das Fahrrad auch im Winter nutzen. Heikel wird es aber bei Schnee oder Blitzeis. Wie sich Radfahrer dann verhalten sollten und was im Winter auf dem Fahrrad zu beachten ist, erfahren Sie hier.

Was tun als Radfahrer bei Blitzeis?

Wer mit dem Fahrrad unerwartet auf Glatteis gerät, bleibt mit der richtigen Strategie im Sattel: Möglichst nicht lenken und ohne zu bremsen langsam ausrollen lassen, rät der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Der Club mahnt außerdem zu Vorsicht beim Absteigen, denn auch dabei können Rad oder Radler wegrutschen, wenn es sehr glatt ist. Vor schlimmeren Folgen kann ein Fahrradhelm schützen. Wo Radwege nicht geräumt oder vereist sind, dürfen Radfahrer immer auf die Straße ausweichen – auch dort, wo ihnen das blaue Verkehrszeichen die Benutzung des Radwegs eigentlich vorschreibt.

Wie fahre ich richtig auf Schnee?

Der ADFC empfiehlt: Abstand halten, langsam fahren und bei fester Schneedecke und Glätte in Kurven weder treten noch bremsen. Wenn der Fahrer doch bremsen muss, dann sollte er dies frühzeitig und maßvoll tun. Auf Glatteis ist es besser, das Lenken ganz zu vermeiden. Der Luftdruck der Reifen sollte bis auf den Mindestwert gesenkt werden. So bekommen die Reifen eine größere Auflagefläche, was vor allem auf Schnee Vorteile bringt. Die Deutsche Verkehrswacht rät generell zu vorausschauendem Fahren, da Fußgänger bei Regen und Schneetreiben auf den Boden schauen und nicht auf Radfahrer achten. Im Zweifel gilt: absteigen und schieben.

Zahlt die Haftpflicht bei einem Glätteunfall?

Verlieren Radfahrer ihren Versicherungsschutz, wenn sie bei Eis und Schnee ausrutschen und einen Unfall bauen? Nein, sagt ADFC-Rechtsreferent Roland Huhn. "Fahrradfahrer haben es bei Glatteis schwer, aber kein Problem mit der Versicherung." Egal ob die Straße verschneit ist oder die Sonne scheint – die Versicherung zahlt, sagt Huhn. "Nur bei Vorsatz gilt der Versicherungsschutz nicht." Doch das sei beim Radeln auf Schnee nicht der Fall – schließlich wollten Radfahrer nicht absichtlich einen Unfall bauen.

Wann kann ich im Winter noch aufs Rad steigen?

Ungeübte Schönwetter-Radler sollten besonders vorsichtig sein. Generell prüfen Radfahrer morgens vor der Tür den Untergrund. Bei stärkerem Schnee, überfrierender Nässe und Glatteis ist es meist vernünftiger, das Fahrrad stehen zu lassen.

Was bringen Spikes?

Spike-Reifen helfen bei Asphalt mit gefrorener Eisschicht nicht weiter und haben nur Vorteile bei Extrembedingungen mit viel Schnee. Und solche Verhältnisse sind ohnehin nur etwas für geübte Fahrer. Für Schnee gibt es als Alternative auch günstigere Winterreifen mit speziellem Profil im Handel.

Was ziehe ich am besten an?

Funktionskleidung beugt Erkältungen vor, weil der Rücken des Radfahrers nicht nass und kalt wird. Wer im Büro andere Kleidung trägt, zieht sie auch dort erst an und wechselt sie abends vor der Heimfahrt wieder. Handschuhe und eine dünne Mütze unter dem Helm sind an kalten Tagen wichtig.

Wie mache ich das Rad wintertauglich?

Besonders wichtig sind gut eingestellte Bremsen. Bei kaltem Wetter verlängert sich der Bremsweg, weil die Bremsgummis härter werden. Außerdem haben die Reifen auf Schnee oder gar Eis weniger Griff als auf trockenem Untergrund. Genauso wichtig ist das Licht. Zur Sichtbarkeit tragen auch Speichenreflektoren, helle Kleidung und Reflektorbänder bei, die sich um die Hosenbeine tragen lassen.

Wie pflege ich mein Rad?

Im Winter ist das Fahrrad vielen Strapazen ausgesetzt. Seine Züge können einfrieren, sodass Schaltung und Bremsen nicht mehr funktionieren. Die Kette rostet im Winter extrem schnell, wenn das Rad draußen steht. Und durch extreme Kälte werden die Gummis der Reifen angegriffen. Der Verschleiß ist insgesamt größer. Das Rad sollte deshalb am besten in einem trockenen Keller abgestellt und stets von Dreck gereinigt werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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