Bus und Bahn günstiger Exklusive Studie: Für viele lohnt sich ein Auto nicht
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Auto gegen Bus und Bahn – wer gewinnt das Kosten-Rennen? t-online.de zeigt exklusiv, womit Singles und Familien günstiger fahren.
Dass ein Auto viel Geld verschlingt, wissen wir alle. Neben dem Kaufpreis, Steuern und Sprit gibt es viele Kosten, die sich kaum im Überblick behalten lassen. Etwa der Wertverlust. Wie teuer ist das Autofahren also? Sind Bus, Bahn und gelegentlich ein Mietwagen viel billiger? Oder ein bisschen? Oder gar nicht?
Das alles lässt sich schwierig berechnen und vergleichen. t-online.de und das Vergleichsportal Verivox haben die Kosten ermittelt: Auto gegen Bus und Bahn – das große Kosten-Duell.
So wurde berechnet
Deutschland hat rund 69 Millionen Einwohner über 18 – und keiner ist wie der andere. Deshalb wurden für den Vergleich Idealtypen gebildet:
- der Single ohne Auto,
- der Single mit Auto,
- die Familie mit zwei Kindern ohne Auto,
- die Familie mit zwei Kindern und einem Auto,
- die Familie mit zwei Kindern und zwei Autos.
Diese Modell-Autofahrer leben in einer Großstadt, in diesem Fall in Berlin. In die Rechnung flossen übliche Arbeits- und Schulwege, Ausflüge und Urlaubsreisen ein. Die Autobesitzer fahren verbreitete Modelle und durchschnittliche Jahresdistanzen. In die Berechnung des Kfz-Unterhalts flossen unter anderem die Kosten für Versicherung und Steuer, Sprit, Werkstatt und auch der Wertverlust ein. Dem wurden unter anderem die Kosten für die ÖPNV-Nutzung sowie für die Nutzung von Mietwagen und Carsharing-Angeboten gegenübergestellt.
Das Ergebnis auf einen Blick
Egal in welcher Konstellation – ein eigenes Auto ist teurer als Bus und Bahn. Ob Single oder Familie: Wer aufs Auto verzichtet, fährt in einer Großstadt günstiger – trotz Mietwagen für Urlaube und Ausflüge.
Kosten für Familie mit zwei Kindern und einem Auto (l.) bzw. zwei Autos
Hohe Mehrkosten bei Zweitwagen
Allerdings: Die Mehrkosten einer Familie für ein Auto liegen bei recht geringen 124 Euro gegenüber der Familie ohne Auto. Und in der Rechnung sind Bahntickets für einen Erwachsenen und zwei Kinder inbegriffen.
Anders sieht es für eine Familie mit zwei Autos aus: Der Zweitwagen verursacht Mehrkosten von 1.283 Euro im Vergleich zu einem einzigen Familienauto. Die zusätzlichen Fixkosten (Steuer, Versicherung und Wertverlust) und die hohen Kosten für Reparatur und Instandhaltung belasten das Budget. Die eingesparte Nahverkehrsjahreskarte für den zweiten Elternteil fällt demgegenüber kaum ins Gewicht.
Kosten für Familie mit zwei Kindern ohne Auto
Mit 6.131,66 Euro im Jahr fahren Familien ohne Auto am günstigsten. Da ihnen ein Auto an Komfort und Flexibilität aber ein großes Plus bieten kann, fallen dessen Mehrkosten gegenüber Bus und Bahn von 124 Euro pro Jahr nicht besonders ins Gewicht.
Singles müssen das Auto recht teuer bezahlen
Wer als Single ein Auto unterhält, hat Mehrkosten von 550 Euro im Jahr. Denn ein Single ohne Auto nutzt in der Berechnung – anders als die Familie – für einige Ausflüge Fernbus und Bahn statt eines Mietwagens. Das kann er einfacher und günstiger als eine vierköpfige Familie.
In der Realität dürfte die Ersparnis noch größer sein. Denn natürlich lassen auch Autofahrer hin und wieder das Auto stehen und nutzen Bus oder Bahn. Die Ticketpreise für diese einzelnen Fahrten kommen noch ganz oben auf dem Kostenberg hinzu.
Nochmals schlechter steht das Auto natürlich da, wenn man die verschiedenen Verkehrsmittel kombiniert: Wer etwa im Alltag mit Bus und Bahn fährt und trotzdem ein Auto unterhält, hat über die Modellberechnung hinaus erhebliche Mehrkosten.
Kosten für Singles mit Auto (l.) und ohne Auto
Auto oder nicht?
Natürlich können persönliche Vorlieben, Hobbys, Wohnort oder Arbeitsweg die Entscheidung beeinflussen. Alter oder Gesundheit – es gibt viele Gründe, die für ein eigenes Auto sprechen können. Aber es gibt auch Staus und knappe Parkplätze in Großstädten, die nicht gerade die Freude am Fahren steigern.
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Deshalb soll die Modellrechnung keine Empfehlung sein – und wenn doch, dann nur zu einem: dazu, einmal die eigenen Kosten und Notwendigkeiten zu überdenken.
- Verivox
- Eigene Recherche