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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Corvette C2 Die zweite Corvette-Generation jagte erfolgreich auch deutsche Konkurrenz
Die zweite Chevrolet Corvette-Generation C2 kam erstmals mit dem Beinamen Sting Ray (Stachelrochen) und erschien 1963, im gleichen Jahr wie der Porsche 911 und die Mercedes SL Pagode. Sie machte den beiden deutschen Sportwagen vor allem durch ihre Attraktivität heftig Konkurrenz und verkaufte sich in nur fünf Jahren fast 118.000 mal. Zum Vergleich: Vom bis 1973 gebaute Ur-Elfer wurden etwas über 81.000 und von der Pagode bis 1971 knapp 49.000 Stück gebaut. Und der legendäre Jaguar E-Type kam in 14 Jahren auf 65.899 Exemplare.
Zwischen den runden, ausladenden und gemütlichen Straßenkreuzern auf den amerikanischen Highways wirkte die Sting Ray-Corvette wie ein ganz toller Hecht oder vielmehr Hai im Karpfenteich. Ihre Linien waren von der Form eines Mako-Hais beeinflusst. Und sie zitierte auch ein wenig den Mercedes SL Flügeltürer mit ihren betonten Ausbuchtungen für die Räder und den beim Coupé weit ins Dach reichenden Türen.
Corvette C2 Sting Ray: Coupé mit besonders heißer Optik
Erstmals gab es nämlich die Corvette als Coupé mit festem Dach. Der spitz zulaufende Heckabschluss am Dach passte hervorragend zur kantigen Front und wirkte ungemein dramatisch. Das Coupé kam zudem 1963 mit einem ganz besonderen Extra: einem geteilten Heckfenster, was diesem Modell bis heute den Beinamen "Split Window" bescherte. Der Dachabschluss erinnerte auch etwas an den Heckbereich der 1961 präsentierten Coupé-Version des Jaguar E-Type. Daneben bot Chevrolet die Corvette C2 Sting Ray natürlich auch als Roadster an.
Corvette C2 Sting Ray beeinflusste auch europäische Sportwagen
Die Corvette Sting Ray war die erste Corvette mit Klappscheinwerfern. Dieses Stilmerkmal behielten ihre Nachfolger bis zum Ende der fünften Corvette-Generation im Jahr 2004. In den sechziger und siebziger Jahren übernahmen es auch reihenweise italienische Sportwagen wie etwa der wunderschöne Maserati Ghibli.
Corvette C2 Sting Ray debütierte mit bis zu 360 PS
Doch selbst gegen die schönsten Sportwagen aus italienischen Designstudios konnte die Corvette Sting Ray bestehen. Auch in Sachen Fahrleistungen: Der Jahrgang 1963 kam komplett mit einem 5,4 Liter großen V8-Aggregat, das in der schwächsten Version 250 PS und in der stärksten Ausführung mit Benzineinspritzung 360 PS zur Hinterachse schickte.
Corvette C2 Sting Ray war ein heißer Asphalt-Jäger
Die Topversion beschleunigte in einem Test von Auto Motor und Sport in knapp unter sechs Sekunden von null auf 100 km/h und fuhr 229 km/ schnell. Noch besser konnten es die ab 1965 angebotenen Bigblock-Versionen mit einem Hubraum von 6,5 bis sieben Litern Hubraum. Sie leisteten bis zu 450 PS, allerdings wie alle US-Wagen dieser Zeit nach amerikanischer SAE-Norm. In DIN-PS sind das zwischen 300 und 350 PS.
Scheibenbremsen für den Stachelrochen
Eine Bigblock-Corvette schafft locker eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Da war es nur von Vorteil, das Chevrolet die Corvette Sting Ray ab 1965 endlich mit Scheibenbremsen ausrüstete. Die bis dahin verbauten Trommelbremsen waren der Kraft einer C2-Corvette selbst mit dem schwächsten Motor nur mit Mühe gewachsen.
Preislich nicht abgehoben
In Jahr 1967 wurde die Corvette Sting Ray letztmalig gebaut. Ihre Nachfolgerin C3 kam 1968 ebenfalls als Stachelrochen, wobei der Beiname jedoch zusammen als Stingray geschrieben wurde. Ihre außerordentlich hohe Stückzahl sorgt dafür, dass die C2-Corvette heute mit rund 40.000 Euro für ein gepflegtes Exemplar halbwegs erschwinglich geblieben ist. Versionen wie das Split-Window-Coupé oder ein Roadster mit Bigblock-V8 kosten jedoch saftige Aufpreise.