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Das Auto für Lebemänner: Ferrari 250 Pininfarina II Cabrio


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Das Auto für Lebemänner: Ferrari 250 Pininfarina II Cabrio

Ulrich Feld

19.06.2012Lesedauer: 3 Min.
Ferrari 250 CabrioVergrößern des Bildes
Ferrari 250 Cabrio (Quelle: Schlegelmilch Photography)
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Der Fahrer des verunglückten Ferrari 250 Pininfarina II Cabriolets war genau der Mann, wie ihn sich die Regenbogenpresse erträumte: geboren in der Karibik, gut aussehend, Diplomat, Frauenheld, fünfmal verheiratet - darunter nacheinander mit den beiden reichsten Frauen der Welt. Außer den Frauen liebte er besonders die Geschwindigkeit. Er startete in Le Mans und in Sebring und sogar einmal als Formel 1-Pilot. Am 5. Juli 1965 prallte der Superplayboy Porfirio Rubirosa mit seinem Wagen nach einer durchzechten Nacht in Paris gegen einen Baum und starb.

Genauso stilsicher wie sein Abgang war das Auto, in dem Rubirosa seine tödliche letzte Fahrt antrat. Das Ferrari 250 Pininfarina II Cabrio, also ein Cabriolet der zweiten Serie, entstand von 1959 bis 1962 in 200 Exemplaren. Die 250 bezeichnet den Inhalt eines einzelnen Zylinders in Kubikzentimetern. Bei einem Zwölfzylinder macht das somit drei Liter Hubraum.

Ferrari Pininfarina II Cabrio teurer als Konkurrent von Mercedes

Ferrari hatte den 250er Motor im Jahr 1954 eingeführt. Ferraris Ingenieurs Gioacchino Colombo hatte die Maschine konstruiert. Ferrari baute sie bis zum Auslaufen der Produktion in eine Vielzahl von Karosserievarianten ein. Die erste Serie des Pininfarina-Cabriolets startete 1957 und endete mit der Einführung der zweiten Serie 1959. Mit einem Neupreis von rund 50.000 Mark kostete das Cabrio der zweiten Serie rund 18.000 mehr als der Mercedes 300 SL Roadster und über 20.000 Mark mehr als der 1961 eingeführte Jaguar E-Type, zwei seiner wichtigsten Konkurrenten.

Mehr Luxuscabrio als Sportwagen

Für sein Geld erhielt der Ferrari-Käufer ein hochelegant geformtes Cabriolet mit einem Schuss Sportlichkeit. Das Ferrari Pininfarina Cabrio II war weniger ein Sportwagen als ein herrschaftliches Luxuscabrio. Sein langer Radstand von 2,60 Metern, seine bei langsamerer Fahrt schwergängige Lenkung und die bei schnellerer Kurvenfahrt tückische starre Hinterachse ließen keine ausgeprägten sportlichen Ambitionen aufkommen.

Ferrari Pininfarina II Cabrio als idealer Reisewagen

Umso mehr überzeugte der Komfort an Bord des Pinifarina II: Bequeme und wie bei Jaguar und Rolls Royce mit bestem englischen Conolly-Leder bezogene Sitze, eine breite, mit demselben edlen Material geschmückte Mittelkonsole und reichlich vorhandener Platz, auch im Kofferraum. Genau das Auto, mit dem man an einem schönen Sommermorgen zur Reise an die Côte d’Azur aufbrechen möchte.

Wurzeln im Rennsport

Eine Reise, die nicht allzu lange dauern würde für einen Fahrer, der die Kraftreserven dieses Ferrari 250 Pininfarina II Cabriolets auch nutzt. Denn so luxuriös dieses Cabriolet auch ist: Sobald der Zündschlüssel gedreht und die Nadel des Drehzahlmessers erstmals kurz nach oben gezuckt ist, erinnert der Zwölfzylinder seinen Fahrer nachdrücklich daran, dass er auch als Rennmotor rauschende Erfolge einfuhr.

Intensives Fahrerlebnis

Der Drehzahlmesser endet erst bei 8000 Touren. Beim Gasgeben intoniert die Auspuffanlage ein dumpfes Grollen, das aber feiner klingt als ein US-V8 - etwa so, als würde Luciano Pavarotti bei Motörhead singen. Der Druck im Rücken beeindruckt nicht minder, die rund 240 PS beschleunigen den schweren Ferrari in acht Sekunden auf 100 km/h. Wer auf das Gaspedal tritt, erlebt zudem ein Konzert unter der Haube von süchtig machender Intensität. Und das getragen von wohlduftendem Leder und bemerkenswertem Federungskomfort. Mangel an Moral konnte man Porfirio Rubirosa jederzeit vorwerfen, aber niemals Mangel an gutem Geschmack.

Es gibt es eine günstige Alternative

Für Interessenten am Ferrari 250 Pininfarina II Cabrio gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Das Ferrari Pininfarina II Cabrio ist die preiswerteste Möglichkeit, ein klassisches Ferrari Cabrio mit Zwölfzylinder zu fahren. Die schlechte: Das bedeutet mittlerweile eine Investition von 500.000 Euro. Wer dieses Geld nicht hat, sollte zum wesentlich günstigeren Peugeot 404 Cabrio greifen. Es wurde ebenfalls und als erster Peugeot von Pininfarina geformt und verfügt bei kleineren Abmessungen über sehr ähnliche Proportionen. Wer das Ferrari Pininfarina II Cabrio in Natura bewundern will, sollte sich die klassische Komödie "Der rosarote Panther" von Blake Edwards aus dem Jahr 1964 ansehen. David Niven fährt in dem Film ein Ferrari Pininfarina II Cabrio in Silber.

Herzlichen Dank an den Oldtimerhändler Fantasy Junction aus Kalifornien für die Zusatzfotos!

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