Anleitung und Tipps Autositze reinigen: Polster nicht zu oft säubern
Autositze müssen einiges mitmachen. Deshalb ist die Pflege besonders wichtig. Falsches Reinigen kann die Sitze ruinieren. Hier sind die besten Tipps.
Inhaltsverzeichnis
- Wie häufig reinigt man Autositze?
- Anleitung: So reinigen Sie die Autositze
- Diese Mittel und Werkzeuge benötigen Sie
- 1. Losen Schmutz mit Staubsauger entfernen
- 2. Flecken auf Autositzen mit Waschmittel behandeln
- 3. Reinigen und trocknen lassen
- 4. Geruch beseitigen
- Wie behandelt man Alcantara?
- Wie entferne ich Reste von Flüssigkeiten aus dem Sitzpolster?
- Flecken entfernen mit Rasierschaum
- Kältespray gegen Schokolade und Kaugummi
Für viele Autofahrer erstaunlich: Je öfter Sie die Sitze reinigen, umso schneller werden sie wieder schmutzig. Denn die Sitze sind imprägniert. Und jedes Mal, wenn Sie sie behandeln, tragen Sie etwas von der Imprägnierung ab. Nicht jeder Haushaltsreiniger eignet sich für jeden Autositz.
Ledersitze brauchen natürlich eine andere Pflege als Sitzbezüge aus Synthetikgewebe. Letztere sind etwas robuster, hier können Sie daher gerne klassische Hausmittel einsetzen.
Wie häufig reinigt man Autositze?
In der Regel genügt eine gründliche Reinigung pro Jahr. Ideal ist das Frühjahr, um den Schmutz des Winters zu beseitigen. Zwischendurch sollten Sie nur bei starken Verschmutzungen reinigen.
Anleitung: So reinigen Sie die Autositze
Wir erklären Schritt für Schritt, wie Sie systematisch Ihre Autositze wieder frisch und sauber bekommen. Beginnen Sie mit den mildesten Mitteln.
Diese Mittel und Werkzeuge benötigen Sie
Sie brauchen einen Staubsauger, einen Schwamm, ein feuchtes Tuch, einen Eimer Wasser und die entsprechenden Reinigungsmittel.
1. Losen Schmutz mit Staubsauger entfernen
Zunächst entfernen Sie losen Schmutz wie Sand mit dem Staubsauger. Dieser Schmutz könnte sonst später die Fasern der Polster beschädigen. Üben Sie mit dem Staubsauger keinen zu starken Druck aus und benutzen Sie einen speziellen Bürstenaufsatz – sonst verschleißen die Fasern. Eine Texilbürste oder eine spezielle Lederbürste helfen Ihnen dabei, feineren Schmutz herauszubürsten.
2. Flecken auf Autositzen mit Waschmittel behandeln
Flecken aus Textilbezügen lassen sich ideal mit Waschmittel für Synthetik beseitigen. Es greift die Fasern weniger an als Polsterreiniger. Schäumen Sie das Waschmittel mit einem feuchten Schwamm auf, bei stärkerem Schmutz mit einer Nylonbürste. Dann fahren Sie damit möglichst leicht über die Oberfläche.
Ledersitze sollten Sie möglichst zeitnah von Flecken befreien, damit sie sich nicht in dem Material festsetzen. In der Regel reichen etwas Spülmittel und nur ganz wenig Wasser. Trocknen Sie das Leder nach der Reinigung mit einem Lappen und behandeln Sie es mit einer speziellen Lederpflege aus dem Zubehörhandel.
3. Reinigen und trocknen lassen
Nehmen Sie den gelösten Schmutz anschließend mit einem nur leicht angefeuchteten Baumwolltuch auf. Dann reiben Sie mit einem trockenen Tuch nach.
Tipp: Nicht zu viel Wasser verwenden
Sehr kalkhaltiges Leitungswasser eignet sich nicht gut, denn Kalk kann die Oberflächen angreifen. Greifen Sie lieber zu destilliertem Wasser. Aber Achtung! Mit zu viel Wasser schaden Sie dem Sitz, weil es in den Polsterkern sickern und auch Elektronik im Sitz (beispielsweise von der Sitzheizung oder der elektrischen Sitzverstellung) angreifen kann. Arbeiten Sie sich am besten etappenweise voran, damit gelöster Schmutz nicht wieder antrocknet. Lassen Sie zum Trocknen die Türen offen stehen und nutzen Sie zum Imprägnieren nur Mittel für Kleidung.
4. Geruch beseitigen
Essigwasser neutralisiert Gerüche (beispielsweise von Zigarettenqualm) und tötet Bakterien ab. Dazu verdünnen Sie Apfelessig oder Essigessenz im Verhältnis eins zu eins. Auf vier Schälchen verteilt, stellen Sie die Mischung vor die Sitze im Auto. Sprays zur Geruchsentfernung sind dagegen nicht empfehlenswert, da sie den Geruch nur kurzzeitig beseitigen. Wer häufig Haustiere mitnimmt, sollte seine Polster mindestens einmal im Monat aussaugen. Beim Profi können Sie Ihr Auto auch mit Ozon behandeln lassen, das Gerüche neutralisiert.
Wie behandelt man Alcantara?
Es fühlt sich an wie Wildleder, aber Alcantara ist ein synthetischer Mikrofaserstoff. Zum Säubern eignet sich jeder beliebige Polsterreiniger. Beim Reinigen arbeiten Sie von Naht zu Naht, um Wasserränder zu vermeiden.
Alcantara hat keine Geweberichtung, deshalb reinigen Sie es am besten kreisförmig. Wer zu lange und zu stark an einer Stelle reibt, riskiert verknotete Fasern oder andere Schäden. Nach dem Trocknen können Sie das Alcantara noch aufbürsten, um eventuell aneinanderhaftende Härchen wieder aufzurichten.
Dazu eignen sich Wildlederbürsten. Sind trotzdem Faserknötchen entstanden, schneiden Sie sie mit einem Fusselrasierer oder einer Fusselschere ab.
Wie entferne ich Reste von Flüssigkeiten aus dem Sitzpolster?
Erbrochenes, Milch oder Säfte tupfen Sie sofort mit feuchten Tüchern ab, um die Flüssigkeiten am Eindringen zu hindern. Sind große Mengen aufs Polster geraten, ist eine schnelle Tiefenreinigung mit einem Nass-Sauger ratsam. So verhindern Sie unangenehmen Geruch, weil sich andernfalls die Bakterien stark vermehren.
Flecken entfernen mit Rasierschaum
Unschöne Flecken auf dem Sitz sollten dank Rasierschaum ganz schnell wieder verschwinden. Dazu sprühen Sie den Schaum einfach auf die Flecken. Nach einer kurzen Einwirkzeit arbeiten Sie den Rasierschaum in die Stelle ein und wischen oder bürsten ihn anschließend wieder aus. Wie das im Detail funktioniert, können Sie hier nachlesen.
Für intensivere Farben tauchen Sie einfach einen Lappen in Essigwasser. Damit fahren Sie nun über alle Stoffflächen. Keine Sorge: Der Essiggeruch verfliegt nach kurzer Zeit.
Wichtig: Nutzen Sie diese Methode nur auf Stoffpolstern! Bezüge aus Leder können noch fleckiger werden und Schäden davontragen.
Kältespray gegen Schokolade und Kaugummi
Milde Seifen besiegen die meisten Flecken, aber nicht Schokolade und Kaugummi – hier hilft nur Kältespray weiter. Vereisen Sie die Stelle, sodass die Stücke brüchig werden. Dann lassen sie sich mit einer Bürste entfernen.
- Nachrichtenagentur dpa