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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Auto-Außenreinigung Autowäsche im Winter richtig gemacht
Regen, Schnee und Matsch sorgen dafür, dass Autos im Winter besonders schnell verschmutzen. Gerade deswegen sollten Autofahrer jetzt auf eine wöchentliche Autowäsche nicht verzichten. Besonders der Fahrzeuglack muss von Streusalz und Split befreit werden. Sonst drohen Rost und witterungsbedingter Verschleiß. Eine abschließende Lackreinigung und Politur runden den Winterschutz ab.
Autowäsche im Winter – Besser in der Waschanlage
Vor jeder Autopflege-Einheit steht immer eine gründliche Autowäsche. Erst dadurch können Sie eventuelle Lackschäden und mögliche Folgearbeiten besser erkennen. Bei kalten Temperaturen sollten Sie auf die klassische Handwäsche eher verzichten und stattdessen eine Waschanlage aufsuchen, da Schmutzpartikel beim Waschen mit einem Schwamm den Lack zerkratzen könnten. Sinken die Temperaturen weit unter null Grad Celsius sollten Sie gänzlich auf eine Autowäsche, auch in der Waschanlage, verzichten. Es besteht die Gefahr, dass Schlösser und Türen zufrieren und im schlimmsten Fall sogar die Bremse festfriert.
Groben Schmutz vorab entfernen
Haben Sie sich für eine Autowäsche im Winter entschieden, suchen Sie am besten eine Waschstraße auf, wo ein Mitarbeiter das Auto vor dem Waschgang mit einem Dampfstrahler und anderen Putzutensilien vom groben Schmutz befreit. Wenn Sie auf diesen wichtigen Reinigungs-Schritt verzichten, drohen durch die verschmutzen Waschborsten Lackkratzer. Schlecht erreichbare Zonen wie Türschweller oder Tür- und Haubenfalze sollten Sie allerdings immer von Hand reinigen.
Sprühen Sie kurz vor der Einfahrt in die Waschstraße Ihre Felgen mit einem speziellen Felgenreiniger ein. Die Mittel entfernen äußerst wirksam den Schmutz, sind aber auch aggressiv. Daher sollten Ihre wertvollen Leichtmetallräder spätestens nach zwei Minuten Einwirkzeit abgewaschen werden.
Unterbodenwäsche statt Lackversiegelung
Bei der Wahl des Waschgangs sollten Sie die Unterbodenpflege und die Wäsche der Radkästen nicht vergessen: Hier sammelt sich das besonders für Leichtmetall und Karosserie schädliche Streusalz. Verzichten können Sie dagegen auf die üblichen Wachsbehandlungen in den Waschanlagen.
Laut ADAC bieten diese keine Alternative zu einer per Hand aufgetragenen Wachsschicht. Das Wachs bei der Autowäsche bietet bestenfalls vier bis acht Wochen Schutz für den Lack, beim manuell aufgetragenen Wachs sind es rund sechs Monate. Eine solche Pflegeaktion ist daher nur zweimal im Jahr notwendig. Das Waschanlagen-Wachs bietet folglich nur einen zusätzlichen Schutz.
Lackreinigung: wichtiger Schritt bei der Autowäsche im Winter
Nach der Fahrzeugwäsche folgt die Reinigung des Autolacks. ADAC-Fahrzeugexperte Burkhard Böttcher gibt dazu einige Tipps: „Warten Sie bis das Fahrzeug richtig trocken ist. Arbeiten Sie nicht in der Sonne, wenn der Lack noch warm ist.“ Auch feucht-kalte Außentemperaturen eigenen sich laut Böttcher nicht für eine Lackaufbereitung.
Bei hartnäckigen Verschmutzungen wie Baumharzen und Insektenresten empfiehlt sich eine sogenannte Reinigungsknete. Nach dem Befeuchten der verschmutzten Lackstelle (mit Wasser oder einem speziellen Gleitmittel) fahren Sie mit der handtellergroß geformten Knete ohne Druck über die Oberfläche, um den Schutz schonend zu entfernen. Kneten Sie die Masse anschließend einmal durch, so haben Sie wieder eine saubere Reinigungsfläche.
Lackversiegelung – machen Sie den Wassertest
Besonders bei verwitterten und porösen Lacken ist eine gründliche Reinigung und Politur vor dem Winter nötig. Dadurch wird die oberste Lackschicht wieder versiegelt. Eine hochwertige Versiegelung schützt nicht nur vor Schmutz, sondern auch vor Beschädigung durch Rollsplit und Wintersalz. „Der Lack hat viele feine Poren und wenn Sie die versiegeln, dann hat der Winterschutz wenig Chance, sich irgendwo festzusetzen“, erklärt Böttcher.
Um die bestehende Versiegelung zu überprüfen, reicht ein simpler Test, bei dem Sie Wasser über den Lack laufen lassen. Perlt das Wasser leicht ab, ist er versiegelt. Ist dies nicht der Fall, sollte der Lack zunächst gereinigt und dann poliert werden. Danach greifen Sie zu einem gängigen Poliermittel.
Bei neueren und unbeschädigten Lacken können Sie die Politur mit der Hand auftragen. Bei älteren Lacken empfiehlt es sich, mit einer Poliermaschine zu arbeiten. Das Polierergebnis ist dann deutlich besser, zudem lassen sich hierdurch auch tiefere Kratzer beseitigen. Allerdings erfordert die maschinelle Politur fachliche Routine und ein gewisses handwerkliches Geschick. Ansonsten verursachen Sie schnell Hologramme oder sogar neue Kratzer.
Grundsatzfrage der winterlichen Autopflege: Wachs oder Politur?
Grundsätzlich sollten Sie Wachs nur bei einer neuwertigen Lackschicht verwenden. Es verschließt zwar die Lackporen und bildet einen zusätzlichen Schutz, überdeckt aber lediglich den ursprünglichen Zustand. Um einen alten Lack zu reinigen und ihm wieder einen Tiefenglanz zu verpassen, müssen Sie Ihr Fahrzeug polieren.
Auf spezielle Farbpolituren können Sie dabei verzichten. Diese erzielen nur einen Kurzzeiteffekt, da sich die Farbe schnell wieder herauswäscht. Verzichten Sie ebenfalls auf Polierwatte, da sie die Feuchtigkeit zu schnell aufsaugt. Stattdessen empfiehlt sich ein geeigneter Schwamm als Polierwerkzeug.
Bei älteren Autolacken: Polituren mit Schleifmittel verwenden
Ist der Lack Ihres Fahrzeugs bereits verwittert, nehmen Sie am besten eine Politur, deren Inhalt auch Schleifmittel enthält. „Bei der Reinigung mit abrasiven Mitteln werden tote Lackpartikel abgetragen“, erklärt ADAC-Fachmann Böttcher. Nur so können Sie einem ausgeblichenen Lack wieder seinen ursprünglichen Glanz zurückgeben.
Tragen Sie das Mittel Ihrer Wahl mit leichtem Druck in kreisenden Bewegungen mit einem Schwamm auf dem Lack auf. So entfernen Sie am besten Kratzer. Nehmen Sie während des gesamten Vorgangs immer ausreichend Politurflüssigkeit, damit Sie eine gleichmäßige Schicht auf dem Lack erhalten.
Das Finish schützt den Lack vor Schnee und Salz
Schließlich kommt der abschließende Teil der Lackreinigungsprozedur: das Finish. Dies tragen Sie am besten mit einem weichen Frottee- oder Microfasertuch auf. Entfernen Sie ebenfalls mit kreisförmigen Bewegungen die Politurreste von der Oberfläche. Jetzt sieht Ihr Fahrzeug nicht nur wieder wie neu aus, sondern ist auch bestens gegen Regen, Schnee und Salz gewappnet.
Sollten Sie unsicher sein, welches Material sich für das Trocknen und das Finishen lackierter Fahrzeug-Oberflächen eignet, dann hat ADAC-Fahrzeugexperte Böttcher eine Faustregel für Sie parat: „Sie können alles für Ihren Autolack verwenden, womit Sie auch Ihre Brille reinigen würden.“