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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gefahr im Herbst Was Sie bei einem Wildunfall tun sollten
Soll man ein Tier nach einem Wildunfall bergen? Wer muss verständigt werden? Wird ein Schaden am Auto ersetzt? Was Sie unbedingt beachten sollten.
Wie lassen sich Wildunfälle vermeiden?
In Waldgebieten warnen häufig Schilder vor Wildwechsel. Aber auch ohne entsprechende Hinweise sollten Autofahrer immer damit rechnen, dass ein Tier die Fahrbahn betritt. Nachts empfiehlt es sich, im Wald mit Fernlicht zu fahren, solange der Gegenverkehr nicht beeinträchtigt wird. Dann lassen sich Wildtiere anhand der Lichtreflexion ihrer Augen frühzeitig erkennen. Taucht Wild am Straßenrand auf, blenden Sie die Scheinwerfer ab.
Sofern Sie keinen Autofahrer hinter sich gefährden, sollten Sie abbremsen, hupen und das Lenkrad gerade halten. Auf keinen Fall sollten Sie dem Wild ausweichen, wenn Sie dadurch den Gegenverkehr gefährden oder gegen einen Baum prallen könnten.
Was tun bei einem Wildunfall?
Ist es zu einem Unfall gekommen, verständigen Sie die Polizei. Sie informiert dann den zuständigen Jäger. Bis die Polizei eintrifft, sichern Sie die Unfallstelle. Berühren Sie nicht das Tier, denn es könnte nur kurz bewusstlos sein, plötzlich aufwachen und ausschlagen. Außerdem könnte es Tollwut haben und Sie anstecken. Ein totes Tier darf nicht ins Auto geladen und mitgenommen werden – das gilt als Wilderei und ist strafbar.
Wildunfallbescheinigung ausfüllen
Fotografieren Sie die Unfallstelle, das Tier und die Unfallspuren am Fahrzeug. Gemeinsam mit dem Jäger und der Polizei füllen Sie eine Wildunfallbescheinigung für die Versicherung aus. Sie ist wichtig für die Schadensregelung. Außerdem notiert die Polizei die Namen und Adressen von Zeugen oder Beteiligten.
- Lesen Sie auch: So oft wird in Deutschland ein Wildtier angefahren
Übernimmt die Versicherung den Schaden?
Generell ist wichtig, dass Sie den Wildunfall nachweisen können. Dazu dient die Wildunfallbescheinigung. Sofern Sie eine Vollkaskoversicherung besitzen, wird Ihnen der entstandene Schaden in jedem Fall ersetzt. Auch eine Teilkaskoversicherung übernimmt die Kosten für Unfallschäden – allerdings nur bei einem Zusammenstoß mit sogenanntem Haarwild. Das sind etwa Rehe, Hirsche oder Wildschweine. Unfälle mit Federwild, also Vögeln, sind jedoch nicht von jeder Teilkaskoversicherung abgedeckt. Hier muss der Autofahrer bei der jeweiligen Versicherung nachfragen.
Wann ist das Risiko am höchsten?
Die Zahl der Wildunfälle ist zuletzt auf ein Rekordhoch gestiegen: Im Jahr 2019 erhielten die Kfz-Versicherer fast 300.000 Schadensmeldungen. Rein rechnerisch kommt es damit täglich zu 820 Wildunfällen. Das Risiko ist jedoch zu bestimmten Zeiten höher als zu anderen. Dazu zählen der Herbst mit seiner frühen Dämmerung und die Paarungszeit der Rehe ab Mitte des Sommers. Und auch die Tage der Zeitumstellung gehören dazu.
Nach 2019 ist die Zahl der Wildunfälle gesunken. Das lag aber vermutlich daran, dass wegen Corona weniger Auto gefahren wurde.
Gefahr von Wildunfällen steigt mit Zeitumstellung
Auch mit der Umstellung auf Sommer- oder Winterzeit steigt die Gefahr von Wildunfällen. Denn dadurch ändern sich unser Lebensrhythmus und auch unsere Hauptverkehrszeiten: Der Straßenverkehr ist dann dichter, wenn auch das Wild aktiv ist. Deshalb nimmt die Zahl der Wildunfälle nach der Zeitumstellung und mit Beginn des Frühjahrs deutlich zu.
Gefahr nicht nur in der Dämmerung
Dass mit Wild nur in der Dämmerung gerechnet werden müsse, ist übrigens ein gefährlicher Irrglaube: Rehe müssen alle drei Stunden aufstehen und fressen. Deshalb kann es rund um die Uhr zu Wildwechsel kommen.
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- Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. GDV
- mid
- dpa