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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Erholungs-Trend Fahrradreise planen – So sollte das Rad ausgestattet sein
Sie liegen nicht nur ökologisch voll im Trend: Radreisen. Doch was muss beachten, wer mit dem Fahrrad auf Reisen gehen will? Und was kostet das überhaupt?
Inhaltsverzeichnis
Unterwegs sein, die Umgebung wirklich kennenlernen und sich dabei noch an der frischen Luft bewegen – all das bieten Fahrradreisen. Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine lange Tour mit Zwischenübernachtungen auf dem Fahrrad und legen dabei gerne mehrere hundert Kilometer zurück.
Die Romantik am Radreisen
Das Fahrrad bringt dabei die romatische Art des Reisens in die Gegenwart. Die Umgebung rauscht nicht an einem vorbei wie im Auto, auf dem Motorrad oder im Zug – mit dem Fahrrad ist der Weg das Ziel. Es erlaubt den Reisenden, eine Region wirklich kennenzulernen und ermöglicht nicht zuletzt immer wieder schöne Begegnungen mit Ortsansässigen.
Die Touren können sowohl eine gemütliche Sightseeing-Fahrt mit Verpflegung in guten Gaststätten als auch ein abenteuerlicher Outdoor-Urlaub werden. In jedem Fall stehen Spaß und Entdeckergeist im Vordergrund.
Auch wenn der Trip per Fahrrad zu den flexibelsten Arten des Reisens gehört, ist für die große Tour dennoch ein wenig Vorbereitung vonnöten. So viel vorweg: Sie müssen nicht an der Tour de France teilgenommen haben, um Europa mit dem Fahrrad zu erkunden.
Das Rad
Das Fahrrad ist selbstverständlich Ihr wichtigster Begleiter auf einer Radreise. Dabei muss es auch bei längeren Touren über einige Tage nicht immer ein Profirad sein. In Deutschland und seinen Nachbarländern gibt es viele gut ausgebaute Radwege. Auch die Steigungen sind meist überschaubar und oft problemlos mit dem heimischen City- oder Trekkingrad zu bewältigen.
Wichtig ist, dass das Rad verkehrssicher ist. Also dass Beleuchtung, Bremsen und Schaltung einwandfrei funktionieren. Gerade vor längeren Touren ist es ratsam, alles noch einmal in einer Fahrradwerkstatt überprüfen zu lassen. Komplett neue Räder sollte man zudem vorher ausgiebig einfahren, bevor man mit ihnen auf große Tour geht.
Falls die Tour aber mal über mehrere Wochen gehen soll, bietet sich ein Reiserad an. Diese Fahrräder sind darauf ausgelegt, viel Gepäck zu transportieren und hohen Belastungen standzuhalten. Sie kosten aber gerne mal mehrere tausend Euro. Allerdings lassen sich solche Räder auch ausleihen.
Wer, wie mittlerweile fast die Hälfte aller Radreisenden, mit elektrischer Unterstützung unterwegs ist, sollte unterwegs Lademöglichkeiten bedenken. Fällt der Motor aus, kann ein E-Bike so schwer sein, dass das Tagespensum nicht mehr zu schaffen ist. Oft lassen sich die Räder an Fahrrdläden oder Cafés aufladen. Im Zweifelsfall ist ein Ersatzakku ratsam.
Tourenplanung
Im digitalen Zeitalter gehört der geführte Radtourismus der Vergangenheit an. Gut 90 Prozent aller Radreisen werden heutzutage in Eigenregie geplant. Durch Apps wie komoot – eine Art soziales Netzwerk für Fahrrad- und Wanderrouten – geht das auch spielend leicht.
Radfernwege eignen sich besonders gut zum Reisen. Sie liegen abseits der vielbefahrenden Straßen und sind meist gut ausgeschildert. Zu den beliebtesten Radwegen in Deutschland zählen der Elberadweg, der Weser-Radweg und der Ostseeküsten-Radweg. Im Ausland ist mittlerweile Österreich das beliebteste Ziel der Deutschen.
Teilen Sie sich die Tour jeweils in Tagesetappen auf. Wichtig ist, sich bei den Strecken nicht zu übernehmen, schließlich soll auch eine Radreise ja Erholung bieten. Unterschätzen Sie sich aber auch nicht. Selbst für ungeübte Fahrer sind 60 Kilometer und mehr am Tag durchaus realistisch. Hören Sie in jedem Fall auf Signale, die Ihnen Ihr Körper gibt.
Übernachtungen
An diesem Punkt scheiden sich die Geister. Die einen wollen der Natur so nah wie möglich sein und am besten unter freiem Himmel übernachten. Die anderen mögen es eher komfortabel und quartieren sich in Hotels oder Pensionen ein.
Am flexibelsten sind Sie auf jeden Fall mit dem Zelt. Auf einem Campingplatz findet sich eigentlich immer spontan ein Plätzchen zum übernachten. Das ist auch vergleichsweise günstig und kostet meist nur ein paar Euro pro Nacht. Einige Reiseradler campen zudem wild in der freien Natur. Das ist allerdings nicht zu empfehlen. Es ist in den meisten Fällen illegal.
Übernachtungen in Pensionen und Hotels sind deutlich teurer als das Campen, bieten nach einer langen Etappe dafür aber auch mehr Komfort. Hier ist es allerdings ratsam, die Übernachtungen bereits vor der Tour zu buchen. Dabei können beispielsweise eigene Verzeichnisse und Siegel für Radtouristen helfen.
Gepäck
Hier gilt: Weniger ist mehr. Schließlich muss jedes Kilogramm mit Muskelkraft bewegt werden. Was genau in die Fahrradtaschen kommt, variiert stark. Wer bespielsweise die Nächte im Zelt verbringen will, wird deutlich mehr transportieren als Reisende, die in Hotels oder Pensionen übernachten.
Grundsätzlich ist eine intelligente Verteilung des Gepäcks ratsam. Neben den beiden Fahrradtaschen am hinteren Gepäckträger können dabei weitere kleine Taschen an einem Frontgepäckträger (Lowrider) für Ausgleich sorgen. Ein solcher lässt sich an den meisten Fahrrädern montieren.
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) rät dazu: "Schweres und selten Gebrauchtes wie Ersatzschuhe und Werkzeug nach unten und möglichst zur Radmitte hin packen – ein tiefer Schwerpunkt nahe der Achse des des Laufrads sorgt für mehr Fahrspaß. Taschen sollten links und rechts etwa gleich schwer sein."
An- und Abreise
Natürlich ist es charmant, die große Tour an der eigenen Haustür zu beginnen. Das schränkt den Bewegungsradius im Normalfall allerdings erheblich ein. Wer also die Ferne mit seinem Rad entdecken möchte, muss eine Anreise organisieren.
Zum ökologischen Gedanken von Radreisen passt die Anreise mit der Bahn. Allerdings ist bei der Fahrradmitnahme im Zug einiges zu beachten. Während es in den meisten Nahverkehrszügen ausreichend Fahrradabteile gibt, sieht es im Fernverkehr schwieriger aus.
Bei der Deutschen Bahn lassen sich Fahrräder auf allen IC- und einigen ICE-Verbindungen mitnehmen. Allerdings verfügen die Züge jeweils nur über wenige Stellplätze – und für die gilt zusätzlich noch eine Reservierungspflicht. Sie sollten die Anreise mit dem Zug also frühzeitig planen. Vor allem zu Ferienzeiten sind die Plätze oft ausgebucht.
- Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club
- Deutsche Bahn
- ADFC-Radreiseanalyse 2022
- Eigene Recherche