Vater von Corsa und GT Ehemaliger Chef-Designer von Opel gestorben
Er entwickelte bekannte Opel-Modelle, war Grafiker durch und durch: Erhard Schnell ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Bis zuletzt wollte er vom Ruhestand nichts wissen.
Rekord, GT, Corsa – Erhard Schnell hat Autos für Hunderttausende Opel-Liebhaber entworfen. Am vergangenen Wochenende ist der ehemalige Chef-Designer des Rüsselsheimer Autobauers im hessischen Trebur gestorben.
Erhard Schnell war leidenschaftlicher Grafiker
Schnell wurde 92 Jahre alt, wie Opel mitteilte. Im Alter von 25 Jahren fing Schnell als Absolvent der Offenbacher Werkkunstschule bei Opel an. Der leidenschaftliche Grafiker entwarf unter anderem geschwungene Schriftzüge etwa für den Opel Kapitän.
1962 begann er ein Projekt, das wenig später für Aufsehen sorgen sollte: den Sportwagen GT. 1965 wurde das Fahrzeug auf der Automesse IAA präsentiert, drei Jahre später rollte der Opel GT vom Band. Sein Schöpfer äußerte sich damals begeistert: "Rassig, edel, ästhetisch, harmonisch. Höcker vorne und hinten, ähnlich der damaligen Corvette." Mehr als 100.000 Exemplare wurden in den Jahren 1968 bis 1973 von dem Ur-GT gebaut, etwa die Hälfte davon ging nach Amerika.
Ehemaliger Chef-Designer wollte keinen Ruhestand
Von Ruhestand wollte der gebürtige Frankfurter auch nach seinem Ausscheiden bei Opel 1992 nichts wissen.
Seinem ehemaligen Arbeitgeber blieb Schnell bis zuletzt eng verbunden. Er war auch im hohen Alter auf vielen Veranstaltungen präsent. Auf dem Hockenheimring etwa feierte er 2018 ein großes Jubiläum mit Oldtimer-Fans aus der ganzen Welt: 50 Jahre Opel GT.
Auf die Frage, ob er irgendwann den Zeichenstift aus der Hand legen würde, antwortete Schnell 2014: "Ganz und gar nicht. Ich habe meine Arbeit einfach auf mein Zuhause übertragen und gestalte den Garten oder mein Haus. Oft aquarelliere ich auch noch. Ganz werde ich die Finger wohl niemals davon lassen können."
- Nachrichtenagentur dpa
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