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Kreuzungen im ADAC-Test: So gefährlich leben Radfahrer


Kreuzungen im ADAC-Test
So gefährlich leben Radfahrer

afp, ADAC

25.09.2019Lesedauer: 3 Min.
Nicht gut: Die Markierung der Radfahrerfurt ist abgefahren, der Bordstein nicht genug abgesenkt.Vergrößern des Bildes
Nicht gut: Die Markierung der Radfahrerfurt ist abgefahren, der Bordstein nicht genug abgesenkt. (Quelle: ADAC)
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Die Sicherheit der Radfahrer auf dem Prüfstand: Mehr als jede zehnte Fahrrad-Route scheitert im Praxistest des ADAC. Der Verkehrsclub hat die Gefährdung auf 120 Radwegen untersucht. Hier sind die Ergebnisse.

Der ADAC sieht bei Radwegen in Großstädten einen großen Verbesserungsbedarf. Bei einem Praxistest in zehn deutschen Landeshauptstädten fielen 13 Prozent der 120 geprüften Testrouten durch. Überprüft wurde die Sicherheit von Fahrradfahrern an Kreuzungen und Grundstückseinfahrten.

Durchwachsene Ergebnisse – Kiel am besten

Die Gesamtergebnisse der Städte fielen "relativ positiv" aus, so der Verkehrsclub. 13 Prozent der Teststrecken seien aber mit "mangelhaft" und "sehr mangelhaft" bewertet worden. Mit der Note "sehr gut" schnitt Kiel insgesamt am besten ab. Bremen, Dresden und Wiesbaden landeten mit der Note "ausreichend" auf den hinteren Plätzen.

Was der ADAC kritisiert

Die Tester kritisierten beispielsweise, dass Radwege an Kreuzungen unzureichend oder gar nicht markiert waren. Viele Radwege seien so weit von der Straße abgesetzt, dass Autofahrer Radfahrer beim Abbiegen erst spät sehen können.

Stark befahrene Straßen mussten die Tester oft ohne Absicherungen wie Mittelinseln überqueren. Bei seitlich abgesetzten Radwegen habe es an Grundstückseinfahrten häufig einen anderen Belag als auf dem Weg gegeben. Das könne eine Vorfahrt für Autos suggerieren.

Der ADAC schlug verschiedene Maßnahmen vor, um die Sicherheit von Radfahrern zu verbessern – so zum Beispiel auffällige Farbmarkierungen von Radwegen über Kreuzungen und Einmündungen. Hilfreich sei auch die Aufpflasterung von Radwegen bei Einmündungen, um die Vorfahrt der Radfahrer zu verdeutlichen.

Was der ADAC fordert

ADAC-Vizepräsident Gerhard Hillebrand fordert eine verbesserte Radverkehrsinfrastruktur und Korrekturen an der Straßenverkehrsordnung (StVO). Viele der von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) angekündigten Änderungen der StVO könnten die Situation verbessern.

"Vor allem aber brauchen wir ein rücksichtsvolles Miteinander aller Verkehrsteilnehmer", erklärte Hillebrand. Zukünftige Herausforderungen könnten nur mit einem integrierten Verkehrskonzept bewältigt werden, in dem Fahrrad und Auto ihren Platz finden.


Getestet wurde in den fünf Landeshauptstädten mit dem geringsten Radverkehrsanteil (Dresden, Erfurt, Saarbrücken, Stuttgart und Wiesbaden) und den fünf Landeshauptstädten mit dem höchsten Radverkehrsanteil (Bremen, Hannover, Kiel, Mainz und München). Untersucht wurden insgesamt 2.466 Kreuzungen und 445 Grundstückszufahrten im Verlauf der 120 definierten Testrouten.

Sicher über die Kreuzung: Tipps für Fahrradfahrer

  • Reduzieren Sie Ihre Fahrgeschwindigkeit an Kreuzungen, Einmündungen und Grundstückszufahrten – besonders, wenn parkende Fahrzeuge oder Hecken die Sicht einschränken, ist Vorsicht geboten.
  • Suchen Sie Blickkontakt zu Autofahrern und vergewissern Sie sich, dass Sie gesehen werden.
  • Rechnen Sie bei Rechtsabbiegern damit, dass sie Sie übersehen könnten.
  • Nutzen Sie immer die Radwege auf der in Fahrtrichtung rechten Straßenseite. Auch wenn Radwege im Gegenverkehr freigegeben sind, rechnen Autofahrer an Kreuzungen, Einmündungen und Grundstückszufahrten oft nicht mit Radfahrern aus der anderen Richtung.
  • Tragen Sie vor allem bei schlechten Wetterverhältnissen und Dämmerung auffällige Kleidung und schalten Sie die Fahrradbeleuchtung ein: Im Abblendlicht eines Autos ist ein dunkel gekleideter Radfahrer in 25 Metern Entfernung zu sehen, ein hell gekleideter bereits in 40 Metern und ein Radfahrer mit Reflektoren sogar schon in 130 bis 140 Metern.
  • Melden Sie Sicherheitsmängel in der Radwege-Infrastruktur an die Städte, z. B. über einen Online-Mängelmelder oder den Radverkehrsbeauftragten, und leisten Sie damit einen aktiven Beitrag zur Sicherheit.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
  • Verkehrsclub ADAC
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