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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Öffentlicher Verkehr lahmgelegt Warnstreik: Hier drohen heute die Riesen-Staus
Der heutige Warnstreik betrifft den ÖPNV in vielen Städten, aber auch den Bahn-Fernverkehr – mit Folgen für Autofahrer. Hier drohen Staus.
Am heutigen Montag dürften weite Teile Deutschlands stillstehen: Mit einem großangelegten bundesweiten Warnstreik wollen die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sowie Verdi den öffentlichen Verkehr lahmlegen. Betroffen sind der Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene, der Nahverkehr in vielen Bundesländern und Kommunen, nahezu sämtliche deutsche Flughäfen, Wasserstraßen und Häfen.
Das hat drastische Folgen für den Verkehr auf den Straßen, vor allem den Autobahnen: Der ADAC erwartet, dass viele Pendler auf das Auto ausweichen – und das kann zu langen Staus führen.
Treffen dürfte das vor allem die Ballungsräume rund um die Großstädte. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise könnte es vor allem auf der A40 zwischen Duisburg und Essen, aber auch auf dem Kölner Autobahnring und weiteren Autobahnen zu schweren Verkehrsbehinderungen kommen, wie ADAC-NRW-Sprecher Thomas Müther sagte.
Zunächst war befürchtet worden, dass sogar Tunnel gesperrt werden müssten, weil diese nicht mehr überwacht werden könnten. Die Autobahngesellschaft wies diese Befürchtung zurück und verwies auf geplante Notdienstvereinbarungen. Das Landesarbeitsgericht Hamburg hatte beispielsweise am Sonntag einen Warnstreik am Elbtunnel untersagt.
Montag ist statistisch eher stauarm
Einziger Hoffnungsschimmer: Die Zahlen des ADAC zeigen, dass der Montag einer der stauärmsten Wochentage ist – die meisten Pendler sind zwischen Dienstag und Donnerstag unterwegs, sagte ADAC-Sprecherin Katharina Lucà. Möglicherweise könnte das ganz große Chaos also ausbleiben. Der Verkehrsclub appelliert dennoch, dass Pendler nach Möglichkeit im Homeoffice arbeiten sollten. Falls Sie doch fahren müssen, hat der ADAC ein paar Tipps:
- Planen Sie genügend Zeitpuffer ein, damit Sie rechtzeitig zur Arbeit oder zu Terminen kommen. Ob der Streik ein Zuspätkommen entschuldigt, erfahren Sie hier.
- Lassen Sie das Radio angeschaltet und achten Sie auf aktuelle Verkehrshinweise.
- Versuchen Sie nicht, Staus zu umfahren. Meist sind die Entlastungsstrecken genauso verstopft. Erst ab zehn Kilometern Stau lohnt es sich, über einen Umweg nachzudenken.
- Prüfen Sie vorher die Route und schauen Sie, ob es möglicherweise auch Punkte gibt, an denen Sie eine Pause machen können. Denn im Stau zum Pinkeln aussteigen sollten Sie besser nicht.
Im Nordosten könnte es etwas ruhiger werden: Anders als in anderen Bundesländern wird dort nur die Deutsche Bahn bestreikt. Andere Bus- und Straßenbahnunternehmen oder auch Fähren der Weißen Flotten seien nicht betroffen, sagte Diana Markiwitz, stellvertretende Landesbezirksleiterin von Verdi Nord. Grund seien die geltenden Tarifverträge, die nicht Gegenstand des Warnstreiks seien.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Telefonat mit ADAC-Sprecherin Katharina Lucà am 24. März 2023